Zwischen Vizepräsidentschaft und Schuld am Scheitern im Rennen um den Senat

Kandidaten der Tea Party Bewegung verzeichneten bei den Midterm Elections einige Erfolge, erlitten aber auch Niederlagen

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Republikanische Partei gewann bei den gestrigen Midterm Elections zwar die Mehrheit im Repräsentantenhaus, nicht aber – wie zuletzt erwartet - im Senat. Der republikanische Kampagnenexperte Stuart K. Spencer gibt die Schuld dafür der Tea-Party-Bewegung, die mehrere Kandidaten durchgesetzt hatte. Tatsächlich verloren mindestens zwei dieser Kandidaten, Christine O'Donnell in Delaware und Sharron Elaine Angle in Nevada, Rennen, bei denen sich die Republikaner vorher gute Chancen ausgerechnet hatten.

Allerdings gibt es auch Tea-Party-Kandidaten, die nicht nur in den parteiinternen Vorwahlen, sondern auch bei den Senatswahlen gegen ihrer Herausforderer obsiegten: Der bekannteste davon ist Rand Paul, der Sohn des libertären republikanischen Kongressabgeordneten Ron Paul aus Lake Jackson. Er trat nicht in Texas, sondern in Kentucky an und besiegte dort seinen demokratischen Konkurrenten Jack Conway, dem das Ausspielen der sonst gerne von Republikanern eingesetzten religiösen Karte nichts nutzte.

Der Tea-Party-Kandidat Marco Rubio triumphierte in Florida mit 49 Prozent der Stimmen nicht nur gegen seinen demokratischen Herausforderer, sondern auch gegen den etablierteren republikanischen Gouverneur Charlie Crist, den er bei den Vorwahlen aus dem Rennen warf und der nun als unabhängiger Kandidat erneut gegen ihn antrat. Crist landete gestern mit 29 Prozent an zweiter Stelle; der Demokrat Kendrick Meek kam mit nur 20 Prozent abgeschlagen auf Platz Drei. Aufgrund dieses Erfolgs brachte der republikanische Parteistratege William Bennett den Latino bereits in der Wahlnacht als Vizepräsidentschaftskandidat zum Binden der Tea-Party-Anhänger ins Spiel.

Rennen zwischen Tea-Party-Republikanern und etablierten Republikanern, die in den Vorwahlen scheiterten und als Unabhängige antraten, gab es außerdem in Colorado, Alaska, Maine, Minnesota und Rhode Island. In Rhode Island steht bereits fest, dass der Unabhängige Lincoln Chaffee das Rennen machte. Auch in Alaska sah es am frühen Morgen danach aus, dass die als Unabhängige antretende Republikanerin Lisa Murkowski, die in den Vorwahlen gegen den Tea-Party-Bewerber Joe Miller unterlag, die meisten Stimmen auf sich versammeln könnte.