Von New York nach Sibirien

Reisen als und für die Kunst

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Werden demächst russische Netzkünstler wie Alexei Shulgin oder Olia Lialina im Museum of Modern Art (MoMA) ausstellen? Barbara London, die Kuratorin für Medienkunst an dem renommierten, amerikanischen Museum, ist zu einer Reise in die ehemalige Sowjetunion aufgebrochen, um sich vor Ort ein Bild von der post-sozialistischen Kunstszene zu machen. Dabei wird London "live" in Echtzeit im Internet von ihren Erfahrungen und Begegnungen berichten. Der Titel des Projekts InterNyet. Bereits im vergangenen Jahr hatte London über eine Reise durch China (http://www.adaweb.com/context/stir-fry/) online berichtet. Durch die Live-Berichterstattung soll die Arbeit der Kuratorin offener und transparenter gemacht werden. Das Projekt wird vom amerikanischen Trust for Mutual Understanding unterstützt.

Kenner der europäischen Netzkunstszene könnten die Online-Reisetagebücher von London an eins der frühesten Netzprojekte in Europa erinnern: 1995 waren die östereichische Künstlerin Eva Wohlgemuth und die amerikanischen Kuratorin sowie Telepolis-Pop~Tart- Autorin Kathy Rae Huffman auf eine Reise nach Sibirien aufgebrochen. Ihr Siberian Deal dokumentierte die einzelnen Stationen der Reise damals im Internet. Im Gegensatz zu der Reise von Barbara London hatten sie damals allerdings fast keine finanzielle Unterstützung für ihre Reise erhalten.