Verrechnet

Neben der Spur

Der Todesstern soll 7.8 Oktillionen $ pro Tag Unterhalt kosten. Das kann nicht stimmen

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Mit diesen Fakestories ist es so eine Sache. Nun hat gerade mal Facebook mit der Hilfe von BS etwas am Rollen, das Fakenews aufdecken und verhindern soll. Und dann kannst Du davon ausgehen, dass die Erschaffung von Fakenews eben auch wieder gefaked sein dürfte. Diesen Verdacht hege ich bei der Nachricht, die uns soeben erreicht hat. Aus einer fernen Galaxie vermutlich.

Nämlich die, dass der tägliche Unterhalt des Todesstern so um die (gerundet) 8.7 000 000 000 000 000 000 000 000 000 $ pro Tag kosten soll. Einmal ganz davon abgesehen, dass wir nicht einmal mit Sicherheit sagen können, ob $ in dieser Galaxie als Währung so leicht konvertibel wären: Wir haben da so unsere Zweifel, ob die Berechnung wirklich vom britischen Energieversorger Ovo durchgeführt worden sein kann. Denn eigentlich sind ja auch nur die Kosten für den Laser im Unterhalt berechnet worden. Also, um noch genauer zu sein, die Kosten für das Aufladen des Lasers. Das macht dann 7.7 mit den vielen Nullen von oben. Also mehr als 100 Trillionen mal das Weltenergiebudget von 70 Trillionen.

Das muss gefaked sein.

Schließlich ballert ja selbst das Imperium nicht jeden Tag einen Planeten zum Frühstück weg, da gibt es klare Zeichen, dass hier ein wenig mit offenem Fenster geheizt wird. Oder es zumindest angenommen wird. Außerdem sind bei den restlichen Kosten von 1027 $ am Tag die Reisekosten nicht sauber eingerechnet. Denn die Rebellion hat ja auch noch nicht zugestimmt, nach jedem in die Luftblasen eines Planeten trocken zu nicken und genau an der gleichen Stelle einen weiteren Planeten mit "Bitteschön" hinzustellen. Also muss der Todesstern reisen. Und das mit ziemlicher Geschwindigkeit, sonst schafft es die Waffe nicht zum täglichen Einsatz. Und dann sinken zumindest die Laserkosten dramatisch.

Steigen dürften – und das hat natürlich keine Sau berechnet – die Reisekostenabrechnungen und deren Verarbeitung auf solch einem Planeten. Von Urlaubsplanung und notwendigen Shuttleverkehr wollen wir hier gar nicht reden. Und dabei gehen wir ja immer noch davon aus, dass das Ding auch funktioniert. In einer Zeit (das stimmt jetzt wiederum auf diesem Planeten), in der schon Laptops ausreichen, um Kugeln abzuhalten und potentielle Opfer zu schützen, wird doch Herrgott noch einmal jemand so einen blöden Laser mit einem planetarischen Handspiegel um- oder sogar zurückleiten können. Und dann ist Schluss mit der großen Zerstörung.

Aber egal, gehen wir einfach mal davon aus, dass Planeten in anderen Galaxien voller uneitler Wesen stecken, die deshalb keine Badezimmerspiegel erfunden haben.

Und mir ist auch nicht ganz wohl bei der Sache, einfach nur "Todesstern" zu lesen. Das Imperium, das ja inzwischen, wenn ich richtig mitrechne, drei (zwei fertige, einen fast fertigen) Todesstern vom Weltraumstapel hat laufen lassen, glänzt nicht gerade durch Energieeffizienz. Ich würde – wenn wir uns denn auf einen der Todessterne als Berechnungsbasis einigen könnten – bei diesen Dingern nicht von Minderenergiesternen ausgehen. Das sind Sterne (also eigentlich Sonnen) per Definition nicht. Deshalb würde ich von eher ungenügendem Wirkungsgrad ausgehen. Vermutlich liegen die Laserkosten also noch viel höher, auch wenn man sonst auf dem Stern eher die Lichter ausschaltet oder zumindest bevorzugt mit LED illuminiert.

Nein, ich halte diese News auch für einen Fake, vermutlich aus purer PR-Masche heraus in die Blasen eingespeist, damit wir übersehen sollen, wie hoch schon wieder der nächste Stromkostenanstieg sein wird. Sollte da als Begründung "erhöhtes Planetenaufkommen" stehen, werde ich das einfach nicht glauben.