2500 Jahre vor Prozac

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Buddhismus glücklich macht

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"Extrem aufregend" findet der Philosophieprofessor Owen Flanagan im New Scientist vom kommenden Samstag die Forschungsergebnisse eines Wissenschaftlerteams an der University of Wisconsin-Madison

Owen Flanagan und "Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama"

Die Neurowissenschaftler haben sich mit Scantechniken wie PET (Protonen-Emissions-Tomographie) und funktionaler MRI-Bildgebung (Magnet Resonance Imaging) die Gehirne von Menschen angesehen, die seit Jahren nach der buddhistischen Lehre leben. MRI gestattet in Kombination mit speziellen Analyseprogrammen eine unmittelbare Bewertung der Morphometrie des gesamten Gehirns sowie einzelner subcortikaler Komponenten.

Die Wissenschaftler konzentrierten sich vor allem auf die Bereiche, welche wichtig für Emotion, Stimmung und Temperament sind, und konnten sehen, dass das "Glückszentrum" in der linken Hälfte bei ihren Versuchspersonen konstant hoch aktiviert war. Die positiven Effekte zeigten sich die ganze Zeit, nicht nur während Meditationen, und waren höher als bei jedem anderen Menschen, deren linke präfrontale Hirnlappen die Forscher bisher gescannt hatten.

Gkücklich und angstfrei

Gleichzeitig widmen sich andere Forscher der Amygdala, einem Areal des limbischen Systems, das als zentral für die Angstkonditionierung angesehen wird. Ihre ersten Ergebnisse legen nahe, dass buddhistische Praktiken die Amygdala zähmen können; wer regelmäßig meditiere, sei wesentlich weniger schreckhaft und seltener frustriert. Owen Flanagan sieht ganz neue Möglichkeiten bei der Bekämpfung von Depressionen:

Wir können nun mit einiger Zuversicht die Behauptung aufstellen, dass diese so ruhig und glücklich wirkenden buddhistischen Seelen, denen man an Orten wie Dharamsala in Indien - wo auch der Dalai Lama zuhause ist - begegnet, wirklich glücklich sind. Hinter diesem ruhigen Äußeren verbergen sich linke präfrontale Hirnlappen, die in ständiger verspielter Bewegung sind. Wenn diese neuen Ergebnisse sich in großem Rahmen bestätigen lassen, werden sie von immenser Bedeutung sein