Alte Kontrahenten auf neuen Ebenen
"Donkey Kong"-Update: "Mario vs. Donkey Kong 2 - Marsch der Mini-Marios"
In "Mario vs. Donkey Kong 2 - Marsch der Mini-Marios" (DS) liegen der Klempner und sein tierischer Widersacher erneut in einem Clinch. Einfallslos? Nicht, was das Gameplay betrifft. Vertraut ist aber nicht nur die Story, sondern auch andere Aspekte sind es.
Mario kommt einfach nicht zur Ruhe: Am Tag der Eröffnung seines Themenparks schnappt sich Erzrivale Donkey Kong den weiblichen Ehrengast und macht sich aus dem Staub. Klar, dass Mario das nicht auf sich sitzen lässt. Er schickt dem wilden Affen, der mit dem Opfer aufs Dach geflüchtet ist, gleich seine Spielzeugarmee hinterher.
Daraufhin wird dem Spieler die Kontrolle der Miniatur-Marios übertragen. Via Klick mit dem Stylus bewegen sich die Aufziehfiguren genauso wie sie sich abstellen lassen. Das ist auch gut so, denn die Spielwelten der einzelnen Stockwerke, die zum Dach führen, sind längst nicht mehr so simpel, wie sie es einst bei "Donkey Kong" waren.
Um das Ziel zu erreichen, müssen die Mini-Marios etliche Hindernisse überwinden. In der Lava-Welt, die das fünfte Stockwerk darstellt, müssen sich die Helden beispielsweise vor rotierenden Feuerketten in Acht nehmen. Allerdings muss man die Eigenschaften des Elements nicht nur berücksichtigen, sondern sie sich auch zunutze machen. Insofern hat das Gameplay einiges zu bieten. Besonders spaßig ist es, wenn die kleinen Marios an Metallstangen hängen und zum Rotieren gebracht werden. Dann können sie nämlich per Strich nach oben in die Höhe geschleudert werden, so dass sie auf zuvor unerreichbare Plattformen gelangen. Das ist mitunter wichtig, um zusätzliche Punkte zu ergattern.
Eine Herausforderung sind die einzelnen Levels vor allem aber deswegen, weil sie meist viermal so groß wie der eigentliche Bildschirm sind. Um den Überblick zu behalten, betätigt der Spieler unentwegt Richtungspfeile. Darüber hinaus kommt es einem am Ende zugute, wenn die Mini-Marios direkt hintereinander - so wie die "Lemmings" - ins Ziel gelangen. Dann werden die Aufziehfiguren als Kette gezählt, was allerhand Extrapunkte bringt.
Um von einem Level ins nächste zu gelangen, müssen Boss-Herausforderungen bewältigt werden. Die Mini-Marios fungieren dann als Kanonenfutter. Donkey Kong selbst verschanzt sich hierbei auf einer ständig von links nach rechts und zurück schwebenden Plattform oder in einem Gebäude mit drei Fenstern. Daher und da er die Kanone mit diversen Utensilien attackiert, ist es gar nicht so einfach, den Affen zu treffen. Frustrierend wird es aber nie, denn spätestens beim dritten Anlauf gewinnt man. Versprochen!
In gewisser Weise ist "Mario vs. Donkey Kong 2 - Marsch der Mini-Marios" ein gelungenes Update von "Donkey Kong", eben entsprechend der Möglichkeiten, die Nintendos DS zu bieten hat. Für anspruchsvolle JumpnRun-Liebhaber ist das Game also genau das Richtige. Etwas mehr Mühe hätten sich die japanischen Macher allerdings bei den freispielbaren Minigames geben können. Andererseits wird der Langzeitspielspaß durch einen Editor-Modus garantiert. Hiermit lassen sich nämlich noch unzählige Ebenen generieren und ausprobieren.
Darüber hinaus ist erneut festzustellen, dass die Computer- und Videospielindustrie immer wieder auf Altbekanntes setzt. Wirklich bahnbrechende Neuerungen sind kaum an der Tagesordnung. Stattdessen versuchen die Produzenten, auch alte Zockernaturen zu erreichen. Spielen die nämlich dieses Game, dann fühlen sie sich spätestens in jenem Moment in ihre Jugend zurückversetzt, wenn sich einer der Mini-Marios der Hammer bedient, mit denen sich Gegner außer Gefecht setzen lassen. Parallel dazu ertönt eine vertraute Melodie - aus "Donkey Kong"...