Altersvorsorge-Depot: Bis zu 1.200 Euro mehr Rente im Monat möglich

Steigende Zinsen und Renditen beim Altersvorsorge-Depot durch Aktien und ETFs

Ab 2026 verspricht das Altersvorsorge-Depot durch Investments in Aktien und ETFs höhere Renditen für die private Altersvorsorge – mit staatlicher Förderung von bis zu 600 Euro jährlich.

(Bild: LALAKA / Shutterstock.com )

Ab 2026 soll das Altersvorsorge-Depot starten. Aktien und ETFs werden dann staatlich gefördert. Für wen lohnt sich das besonders?

Die private Altersvorsorge in Deutschland steht vor einem Umbruch: Ab dem 1. Januar 2026 könnte das sogenannte Altersvorsorge-Depot an den Start gehen, wenn sich Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) mit seiner Idee durchsetzt.

Damit wird es erstmals möglich, renditestarke Wertpapiere wie Aktien und ETFs in die staatlich geförderte Altersvorsorge einzubeziehen. Die Hoffnung ist, dass das Altersvorsorge-Depot höhere Renditechancen bietet als bisherige Angebote wie die Riester-Rente.

So funktioniert das Altersvorsorge-Depot

Das Konzept sieht vor, dass die Einzahlungen in das Depot steuerlich absetzbar sind und bis zur Auszahlung im Rentenalter keine Kapitalertragssteuer anfällt.

Zusätzlich gibt es staatliche Zuschüsse in Höhe von 20 Prozent der Einzahlungen, maximal 600 Euro pro Jahr. Ab 2030 soll diese Grenze auf 700 Euro steigen. Familien mit Kindern, Berufseinsteiger und Geringverdiener können mit zusätzlichen Zulagen rechnen.

Junge Sparer und Familien profitieren am meisten

Vom Altersvorsorge-Depot profitieren – wie bei anderen Anlageformen auch – in erster Linie Personen mit einem langen Anlagehorizont. Wer in jungen Jahren mit dem Sparen beginnt, wird im Rentenalter über ein höheres Depotvolumen verfügen als jemand, der erst mit Mitte 40 oder Mitte 50 mit dem Sparen beginnt. Bei jüngeren Sparern wirkt der Zinseszinseffekt über einen längeren Zeitraum.

Das zeigen auch Berechnungen des digitalen Vermögensverwalters Growney. Demnach profitieren hauptsächlich junge Menschen und Paare mit Kindern von den Vorteilen des Altersvorsorge-Depots.

Ein 20-Jähriger, der monatlich 150 Euro einzahlt, könnte bis zum Alter von 67 Jahren ein Depotvolumen von über 510.000 Euro erreichen – bei einem identischen Sparplan ohne Förderung wären es nur rund 345.000 Euro. Das bedeutet eine um 1.200 Euro höhere monatliche Rente.

Auch für ein Ehepaar mit zwei Kindern, beide 40 Jahre alt, lohnt sich das Depot. Bei Einzahlungen von je 200 Euro pro Monat und Elternteil liegen knapp 130.000 Euro mehr im Depot als bei einem ungeförderten Sparplan. Das entspricht einer um 450 Euro höheren Monatsrente für jeden Elternteil.

Beispielrechnungen des geplanten Altersvorsorge-Depots im Vergleich zum ungeförderten Sparplan.
Beispielrechnungen des geplanten Altersvorsorge-Depots im Vergleich zum ungeförderten Sparplan.
(Bild: Growney)

Geringverdiener und Ältere profitieren weniger stark

Bei Geringverdienern fällt die Steuerersparnis zwar geringer aus, dennoch ergeben sich Vorteile durch die steuerfreien Erträge bis zum Rentenalter. Für die Berechnung wurde ein 30-jähriger Single mit einem Kind angenommen.

Von seinen 2.000 Euro Bruttogehalt legt er monatlich 100 Euro in das Altersvorsorge-Depot. Bei Rentenbeginn verfügt er damit über ein Kapital von knapp 200.000 Euro – rund 60.000 Euro mehr als ohne die gesetzlichen Vergünstigungen. Das bedeutet ein Plus von über 430 Euro bei der monatlichen Rente.

Mit zunehmendem Alter nimmt der Zinseszinseffekt ab. Für ein kinderloses Ehepaar, beide 50 Jahre alt, mit einem Bruttogehalt von je 5.000 Euro und einer Sparrate von je 250 Euro ergibt sich immer noch ein Vorteil von rund 150 Euro mehr Rente pro Person und Monat.