Antarktis: Meereis auf dem Rückzug
Seite 2: Teile des Puzzles müssen noch untersucht werden
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Ein Zusammenhang mit dem Klimawandel sei nicht auszuschließen, melden die Forscherinnen und Forscher, die zurzeit im Bellinghausenmeer kreuzen, unmittelbar westlich der Antarktischen Halbinsel, also im äußersten Süden des östlichen Pazifiks.
Das Meer sei dort ungewohnt eisfrei, was unter anderem dem in den dortigen Breiten oft besonders heftigem Wind freies Spiel lässt. Zuletzt habe das Schiff eine ziemlich stürmische See gehabt. Von acht Meter hohen Wellen wurde am 20. Februar berichtet.
Das Meereis wird gewöhnlich direkt in der kalten Luft an der antarktischen Küste gebildet und dann von den Winden hinaus aufs Meer getrieben. Die Eisfläche wächst also ähnlich wie vor Teilen der sibirischen Küste vom Land aus.
Allerdings befinde sich die Region derzeit in einer Phase verstärkter Luftdruckgegensätze zwischen der Antarktis und den gemäßigten Breiten. Das führe dazu, dass sich das Band ohnehin starker Westwinde nach Süden zusammendrängt, hieß es vor zwei Wochen in einer Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Instituts.
Dadurch wiederum würde verstärkt warmes Tiefenwasser vor der Küste der Antarktis aufsteigen und dort das Abtauen von Meer- und Schelfeis begünstigen. Hinzu kämen überdurchschnittliche Lufttemperaturen.
Die lägen beiderseits der Antarktischen Halbinsel im Monatsmittel derzeit 1,5 Grad Celsius über dem langjährigen Durchschnitt. Letztendlich spielen allerdings auch vorherrschende Windrichtungen eine Rolle, die die Eisdecke verteilen oder zusammendrücken können. Diverse Teile des Puzzles müssten noch genauer untersucht werden.
Benannt ist das Bremerhavener Institut, das auch die deutsche Forschungsstation in der Antarktis betreibt, übrigens nach dem deutschen Meteorologen und Geophysiker Alfred Wegener. Der gebürtige Berliner war in den 1920er-Jahren einer der Pioniere der Erforschung des grönländischen Eisschildes, auf dem er im November 1930 bei einer Expedition ums Leben kam.
Wegener gehörte daneben in Deutschland zu den Ersten, die davon sprachen, dass sich die Kontinente in der Erdgeschichte erheblich gegeneinander verschoben haben. Eine These, für die erst ein gutes halbes Jahrhundert, nachdem Wegener sie formuliert hatte, die letzten schlagenden Belege erbracht wurden.
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