Artenreiche Moore erhalten statt zerstören

Seite 3: Naturnah nutzen - torffrei gärtnern

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Nicht immer ist eine Nutzung des Moores mit Zerstörung verbunden. Es gibt auch standortangepasste, umweltverträgliche Bewirtschaftungsformen. Die Fachwelt fasst naturnahe Nutzungsmethoden unter dem Begriff Paludikultur zusammen.

Wissenschaftler der Uni Greifswald kultivierten vor einigen Jahren Schilf, Seggen und Rohrglanzgras, denn deren Biomasse lässt sich als Dachreet, Dämmstof und Wandputz nutzen - oder auch in Pellets, Briketts oder durch Biogas in Energie umwandeln. Das Schilf wird zudem von Weidetieren wie Wasserbüffeln gerne gefressen, die das Moor vor Verbuschung schützen sollen.

Vor allem in ärmeren, moorreichen Ländern wie in Indonesien wäre eine Nutzung von nachwachsendes Schilf eine umweltfreundliche Option. Jedes Jahr verbrauchen deutsche Garten- und Gemüsebauer acht Millionen Kubikmeter Torferde, weitere zweieinhalb Millionen Kubikmeter Torf dienen Hobby-Gärtnern als Pflanzsubstrat. Den Wenigsten dürfte klar sein, dass sie mit dem Kauf torfhaltiger Erde Lebensräume zerstören.

Wer einen Beitrag zum Moorschutz leisten will, sollte im Garten oder auf dem Balkon auf Torferde verzichten. Eine Reihe von Baumärkten und Gartencentern bieten auch torffreie Erden an. Der BUND listet die Unternehmen in einem Einkaufsführer auf. Am besten fürs Kompostieren ist, wenn man die Pflanzerde vom eigenen Komposthaufen nutzt, denn hier verrotten organische Gartenabfälle und werden dabei zu nährstoffreichen, bodenverbessernden Kompost umgewandelt.