Aufstände im Iran: Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten

Seite 2: Was ist die Aufgabe der Sittenpolizei?

Die islamische Sittenpolizei existiert im Iran seit der Islamischen Revolution 1979 in verschiedenen Formen. Ihre Aufgabe ist es, die Einhaltung der islamischen Gesetze bei Kleidung und Lebensstil durchzusetzen.

Dass die Sittenpolizei dabei häufig Gewalt anwendet, ist im Iran weitbekannt. Viele junge Menschen, vor allem Frauen, haben im Iran die Erfahrung gemacht, bei Verhaftungen beschimpft und verprügelt zu werden.

Wofür demonstrieren die Menschen im Iran?

Der Kopftuchzwang und dessen rücksichtslose Durchsetzung waren lediglich der Auslöser der jüngsten Ausschreitungen. Die Menschen, die aktuell auf die Straße gehen, kämpfen für das Ende der islamischen Sittenregeln, bessere Wirtschaftsbedingungen, mehr Natur- und Wasserschutz und einen Systemwechsel zur Demokratie.

Wie reagiert die iranische Führung?

Von Anfang an reagierte die Führung äußerst nervös. Schon am zweiten oder dritten Tag der Proteste wurde in zahlreichen Städten das Internet abgeschaltet, Whatsapp und Instagram sind gesperrt, mit enormen Schäden für die iranische Wirtschaft.

Zugleich entsandten die Behörden Polizisten, Revolutionsgarden und Basidsch (eine Freiwilligenmiliz der Revolutionsgarden) in die Straßen, um die Demonstrationen durch den Einsatz von Schlagknüppeln, Tränengas und Gummigeschossen in Schach zu halten. Immer häufiger wird auch scharf geschossen. Hunderte Menschen wurden bei den Protesten getötet. Das Internet ist weitgehend lahmgelegt.

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