Bereiten die deutschen Bischöfe der katholischen Friedensbewegung den "Garaus"?

Seite 3: Kirche unter Denkmalschutz

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Die zunächst von französischen Katholiken initiierte - später weltweite - pax christi-Bewegung war während der Adenauer-Republik politisch viel zahmer als der alte Friedensbund deutscher Katholiken, erwarb sich jedoch große Verdienste um die Versöhnung mit Franzosen und Polen.

Im Zuge einer zunehmenden Politisierung kam es in den 1980er Jahren auch zu Konflikten mit Bischöfen. Ein franziskanischer Christ wie der Limburger Bischof Franz Kamphaus setzte jedoch gegen Ende des letzten Jahrhunderts in der Bischofskonferenz ein glaubwürdiges Friedensparadigma durch.

Seitdem hat man - vom pax christi-Bischof abgesehen - dort nicht mehr viel gehört, was bei den Regierenden anecken könnte.

Möglicherweise wird die bischöfliche Sparkommission darauf hinweisen, dass hierzulande die pax christi-Mitgliederzahl in den neoliberalen Jahrzehnten von 20.000 auf 5.000 gesunken ist und in Fragen der Unternehmensführung keine religiösen, geschichtlichen oder ethischen Gesichtspunkte ausschlaggebend sein können. Nun hat aber z.B. meine dörfliche Geburtspfarrei im Sauerland, die 1980 wahrlich noch in Blüte stand, heute die junge Generation nahezu restlos verloren. Welche Sparmaßnahmen mit nachfolgender Stellenkürzung gedenkt man in solchen Fällen durchzuführen?

Das Preiswerteste wäre, die verfasste Kirche in Deutschland schafft sich ganz ab und erhält zur Erinnerung an frühere Zeiten noch all jene Stellen, die der Staat besoldet. Vielleicht kann man mit etwas feudalistischem Glanz und einigen unter Denkmalschutz gestellten - bewohnten - Bischofspalästen die Steuerzahler noch eine Weile bei Laune halten?