Bienenkrankheiten, CO2-Bilanz Amazonaswald und die Verantwortung der Linkspartei für hohe Mieten in Berlin
Seite 2: Ist der Amazonasregenwald eine Kohlenstoffsenke?
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"CO2-Bilanz des Regenwaldes ist nahezu neutral, alldieweil minimale Humusbildung >Boden und Humus – das Paradoxon des Regenwalds. Wo soll also da das CO2 längerfristig gespeichert werden?",
entgegnet ein User auf den Artikel "Wenn das Klima kippt, sind Milliarden Menschen bedroht" von Wolfgang Pomrehn.
Nun geht es in Pomrehns Artikel nicht in erster Linie um die CO2-Speicherfähigkeit des Amazonaswaldes, sondern um dessen Bedeutung im Klimasystem der Erde, dazu zählen etwa Einflüsse auf die Verteilung von Niederschlägen.
Denn die Bäume des Regenwaldes verdunsten jede Menge Wasser, nach Angaben des Worldwide Fund for Nature (WWF) 20 Milliarden Kubikmeter am Tag. Diese Verdunstung sorgt für einen kühlenden Effekt und beschert dem südamerikanischen Kontinent selbst Niederschläge, die auch für Menschen und Landwirtschaft in der Region wichtig sind.
Richtig ist, dass der Amazonasregenwald aufgrund von Abholzung und (von Menschen gelegten sowie natürlichen) Waldbränden mittlerweile wahrscheinlich mehr Kohlendioxid emittiert, als er aufnimmt. Laut einer im Mai 2021 im Fachjournal Nature Climate Change veröffentlichten Studie hat der Amazonasregenwald zwischen 2010 und 2019 etwa 13,9 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen, aber auch 16,6 Milliarden Tonnen CO2 wieder abgegeben.
Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis kann allerdings nur sein, den Wald besser zu schützen und bereits zerstörte Teile wiederherzustellen, denn noch immer sind gewaltige Mengen von CO2 in der Biomasse des Waldes gespeichert, die bei einer weiteren Abholzung noch zusätzlich freiwerden würden.
Bei Wiederaufforstungsprojekten sind aber keine unmittelbaren Erfolge zu erwarten, vielmehr dauert es bis zu zehn Jahre, bis ein neu angepflanzter Wald wieder zu einer Kohlenstoffsenke wird, wie Wissenschaftler:innen der University Leicester am Beispiel malaysischer Wälder beobachtet haben.
Es ist richtig, dass die Böden im Amazonasgebiet keine große Rolle bei der CO2-Speicherung spielen und der größte Teil des Kohlenstoffs in der oberirdischen Biomasse gebunden ist. Eine Humusschicht wird kaum gebildet, da sich herabfallende Blätter unter dem feuchtwarmen Klima schnell zersetzen und die Nährstoffe quasi direkt wieder von den Pflanzen aufgenommen werden.
Gerade wegen der humus- und nährstoffarmen Böden ist es wichtig, den Wald zu erhalten. Denn wenn er einmal gerodet ist, laugen diese Böden sehr schnell aus und geben dann wenig her, um darauf neue Bäume aufzuziehen.