Chinas Solarexplosion: Wie das Land den Westen bei Erneuerbaren abhängt
Die Volksrepublik führt den weltweiten Ausbau der Solarenergie mit großem Abstand an. Auch bei der Windenergie gibt es einen Sprung nach vorn. Die Steigerung ist erstaunlich.
Im vergangenen Jahr hat weltweit der Ausbau von Wind- und vor allem Solarenergieanlagen einen gewaltigen Sprung gemacht. Der Zuwachs stieg um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris berichtet. Das sei eine größere Zunahme als je zuvor in den letzten drei Jahrzehnten.
Enorme 374,9 Gigawatt zusätzlich
Demnach wurden 2023 Solaranlage mit einer Leistung 374,9 Gigawatt (GW) installiert. Das ist rund das Zweieinhalbfache des gesamten deutschen Bestandes. Dieser ist im Übrigen im vergangenen Jahr ebenfalls so stark gewachsen wie nie zuvor, und zwar um 13,1 GW auf 80,7 GW, wie die Zahlen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme zeigen.
Das Gros des globalen Wachstums ist allerdings China zu verdanken. Dort, so der von der IEA herausgegebene Bericht Renewables 2023, beschleunigte sich der schon zuvor rasante Ausbau noch einmal um 116 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Nach vorläufigen Zahlen aus dem Dezember betrug der solare Zubau im Land der Mitte im vergangenen Jahr 180 bis 200 Gigawatt. Erleichtert wurde der massive Ausbau auch dadurch, dass in China die Herstellungskosten für Solarmodule 2023 noch einmal um 42 Prozent gefallen waren, wie der Unternehmensberater Wood Mackenzie feststellt.
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Auch bei Windenergie großer Schub
Auch der Ausbau der Windenergie legte in der Volksrepublik kräftig zu, und zwar auf GW gerechnet um 66 Prozent. Weltweit wurden Windkraftanlagen mit einer potenziellen Leistung von 107,8 GW installiert, etwas weniger als das doppelte des deutschen Bestandes.
Die IEA beobachtet seit Mitte der 1970er-Jahre für die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD), der die westlichen Industriestaaten angehören, die internationalen Energiemärkte. Gegründet wurde sie 1974 als Reaktion auf die seinerzeitige Ölkrise, die dem Westen seine enorme Abhängigkeit von der Energieversorgung deutlich gemacht hatte.
Bis vor einigen Jahren hat die IEA in ihren Berichten und Prognosen, die zukünftige Entwicklung der erneuerbaren Energieträger regelmäßig unterschätzt. Auch die Prognose für 2023 war niedriger als der tatsächliche Zuwachs ausgefallen.