Chinas erste erfolgreiche Weltraummission
Die Weltraumsonde Shenzou war 21 Stunden in der Erdumlaufbahn
Wie China Daily stolz meldete, schließt sich China mit dem ersten erfolgreichen Start einer unbemannten Raumsonde dem "exklusiven Weltraumclub", der bislang aus den USA und Russland besteht, an, weil damit ein wichtiger Schritt zur bemannten Raumfahrt gemacht worden ist. Am Samstag startete die Sonde Shenzhou ("Gutes Schiff") mit einer Rakete des Typs "Langer Marsch" vom Jiuquan-Zentrum in der Provinz Gansu. Sie blieb 21 Stunden im Weltraum, umkreiste die Erde 14 Mal und landete am Sonntag in der Mongolei.
"China braucht einen Platz in der Welt im Bereich der Hochtechnologie", sagte dazu der Leiter des chinesischen Programms für die bemannte Weltraumfahrt. "Der erfolgreiche Testflug beweist, dass Chinas Raumschiff und die neue Trägerrakete ausgezeichnet funktionieren." Gezeigt worden sei damit, dass China unabhängig die Technik für die bemannte Raumfahrt beherrsche. Die bemannte Raumfahrt ist ein Prestigeprojekt der chinesischen Regierung, das Chinas wissenschaftliche und technische Stärke demonstriert und den "Stolz und den Zusammenhalt der Nation" verstärken soll.
Während des Flugs wurden mehrere Experimente im Bereich der Fernerkundung, der Beobachtung der Umwelt, der Raummaterialen sowie der Physik udn Astronomie durchgeführt. Die offizielle chinesische Nachrichtenagentur Xinuah sah in der erfolgreichen Mission einen "weiteren Meilensstein in Chinas Weltraumgeschichte" und einen "großen Durchbruch für die Technologie des bemannten Weltraumflugs."
1992 hatte sich Chinas Regierung dazu entschlossen, ein eigenes Weltraumprogramm zu starten. Angeblich werden in China bereits Astronauten für den ersten bemannten Flug trainiert, der vielleicht schon im Jahr 2001 stattfinden soll. Im Sommer dieses Jahres wurden im Internet angeblich die ersten Fotos der unter strengen Sicherheitsvorkehrungen geheim gehaltenen Rakete und des Raumschiffs für die Astronauten veröffentlicht. Sie zeigen einen neuen Typ der "Lange-Marsch"-Rakete mit dem Namen CZ-2F. Die Kapsel sieht der russischen Soyuz ähnlich.
Bislang sind von China bereits an die 90 Satelliten in den Weltraum befördert worden. Hui Yongzheng, der stellvertretende Minister für Wissenschaft und Technologie hatte letzte Woche in Indien angekündigt, dass China mit den asiatischen Ländern im Bereich der Weltraumtechnologie für eine anhaltende Entwicklung kooperieren wolle. Chinas Politik sei es, international für die Weltraumtechnik einzutreten. China könne Low-Orbit-Satelliten, sonnensynchrone und geostationäre Satelliten für alle Bedürfnisse in die Umlaufbahn befördern. Allen Ländern der Region werden kostenlose meteorologische Daten des Satelliten FY-1C angeboten, zudem sollen weiterhin Möglichkeiten für die Entwicklungsländer der Region gefördert werden, an Ausbildungskursen für Weltraumtechnik und -wissenschaft teilzunehmen.