Corona-Politik: Bund und Länder halten Kurs
Seite 2: Folgen der Pandemiepolitik für Kinder und Jugendliche
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Berufen dazu wäre das Bundesgesundheitsministerium. Das Ressort unter Leitung des CDU-Politikers Jens Spahn aber hatte mit Forderungen nach Sanktionen für Nicht-Geimpfte für Furore gesorgt.
Ein ministeriales Strategiepapier sieht erhebliche Nachteile für Menschen vor, die sich nicht haben impfen lassen. Spahns Pläne zielen über die Auferlegung der Testkosten hinaus darauf ab, Ungeimpfte in einem stärkeren Maße zu benachteiligen. Für diese Bürgerinnen und Bürger könnten "erneut weitergehende Einschränkungen notwendig werden", heißt es in dem ministerialen Papier.
Mit dem nahenden Herbst und einer damit einhergehenden wahrscheinlichen Verschärfung der Infektionslage werden allerdings auch Stimmen lauter, die vor den sozialen Folgen einer solchen restriktiven Politik warnen.
So plädierte das Deutsche Kinderhilfswerk für die Beibehaltung kostenfreier und leicht zugänglicher Testmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.
Zugleich befürwortet das Kinderhilfswerk Impfangebote für Minderjährige ab zwölf Jahren. "Diese müssen freiwillig sein und nach Beratung von den betreuenden Kinder- und Jugendärzten durchgeführt werden." Kinder dürften keinem besonderen Impfdruck ausgesetzt werden, "nur weil die Impfquote unter Erwachsenen nicht ausreichend ist".
Deutlich wird angesichts dieser Debatte schon jetzt, dass die vielfach kritisierte und nur teilweise erfolgreiche Pandemiepolitik nur in Nuancen geändert werden soll. Ein grundsätzlicher Strategiewandel, der nicht mehr nur Impfungen priorisiert, sondern etwa auch auf die Behandlung Erkrankter setzt, ist nicht erkennbar.
Wird der restriktive oder gar repressive Ansatz der Pandemiebekämpfung beibehalten, droht die Strategie in eine Frontstellung gegen Ungeimpfte zu münden. Mit Blick auf die Intervention des Kinderhilfswerks muss in diesem Fall klar sein, dass Kinder und Jugendliche aus solchen Familien vom sozialen und gesellschaftlichen Leben bis auf weiteres ausgeschlossen wären.
Bei einer aktuellen Durchimpfung von gerade einmal knapp 55 Prozent der Bevölkerung wären die Folgen erheblich.
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