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Übergriffe, Plünderungen und Leichenschändungen sind an der Tagesordnung.

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Wer es sich leisten kann, der unterhält eine Schutztruppe und sichert durch frühe Pflichtheirat der Kinder seine sozialen Bande. Mehr als ein Riss geht durch die Gesellschaft. Religion und Staat ringen miteinander um die Herrschaft über die Seelen. Neue Schreib- und Rechentechnologien breiten sich aus. Sie beschleunigen Wachstum und Zerfall von Reichtümern. Das ist die Situation im Florenz des 13. Jahrhunderts, die der Dichter Guido Cavalcanti erlebt hat. Das ist eine Situation, die heute eine Bloggerin mit dem Namen "Libanesischer Engel" thematisiert. Zwischen Cavalcanti und dem libanesischen Engel liegen Jahrhunderte. Vergleicht man ihre unterschiedlichen Umgangsformen mit den drei kategorialen Linsen Sex, Kunst und Mathematik, dann entsteht aus der Diskrepanz zwischen dem Engel und dem berühmten Dichter des "dolce stil nuovo" ein Potential im Umgang mit instabilen Verhältnissen.

Der Engel lebt in Bremen. Er reagiert auf die Gewalt im Libanon, indem er Bilder aus dem Krieg des Sommers 2006 in das Netz stellt. Es sind aus den Medien bekannte Bilder. Außerdem publiziert der Engel eine Stellungnahme zum Krieg. In den Text ist ein Bild von Jesus Christus vor dem Hintergrund der libanesischen Flagge montiert. Der Engel ist schreib- und zeigefreudig. Der Blog enthält zum Beispiel einen Text mit dem Titel "Fuck you, Bitch", in dem die Naivität von deutschen Teenies geschmäht wird.

In einem anderen Text erörtert der Engel die Stellung der Frau im Islam. Erklärt wird, wann und wie ein Mann seine Frau schlagen darf und wie sich das zur Würde verhält, die Frauen im Islam geniessen. In einem Statement erfährt man, dass der Engel den Vornamen "Mayyadah" trägt und keine "von Satan besessene Fundamentalistin" ist. Das Tagebuch ergänzt diese Selbstdarstellung durch Ausdrücke der Lebensfreude. Die Fotogalerie des Blogs reiht Bilder aus dem Libanon auf, darunter auch eine weiße monumentale Statue Jesus Christus. Andere Sequenzen stellen drei Ansichten vom "Grab des Propheten" aus. Die Bilder sind leicht verschwommen. Sie stammen vermutlich aus Prospekten von Reiseveranstaltern oder von Postkarten. Die Bilder aus dem jüngsten Krieg sind schärfer gestochen, vermutlich sind sie aus dem Internet übernommen worden.

Der italienische Dichter Cavalcanti erlebt in seiner Heimatstadt unmittelbar tödliche Bedrohungen. Er reagiert auf Gewalt mit Gewalt, zum Beispiel indem er auf seinen Todfeind Corso Donati einen Speer wirft. Dann reagiert er auf Gewalt indirekt, indem er sein "Ich" als Kampfplatz auffasst, auf dem Seele (anima), Herz (cuore) und Sinn (mens) durch kleine Geister (spiriti) erschüttert werden, die durch Sinneseindrücke modifiziert werden.

Als ausgebildeter Jurist und Sohn eines der reichsten Händler des aufsteigenden ökonomischen Zentrums Florenz beherrscht er die produktiven Kulturtechniken seiner Zeit: Schreiben, juristische Argumentation und sicherlich auch die damals revolutionäre Methode des Rechnens mit der Null. Es heißt von ihm, dass er "viele anmutige Dinge besser machen konnte als jeder unserer Bürger". Sicher bezieht sich dies auf die Gedichte Cavalcantis, mit denen er zum Meister des "schönen neuen Stils" der Liebesdichtung wurde. Wahrscheinlich ist damit mehr gemeint, etwas, das den Argwohn Vieler erregte, zum Beispiel den behänden Umgang mit der damals wenig bekannten Rechenkunst unter Verwendung von Linie und Null.

In der Zeit, da die Familie der Cavalcantis von einer Händlerfamilie zur nobiltà von Florenz aufsteigt, veröffentlicht der Mathematiker Fibonnacci sein "Liber abbaci" (1202, überarbeitet 1228). 1290, zehn Jahre vor dem Tod des früh verstorbenen Guido Cavalcanti, wird auch das erste Rechenbuch in einer Nationalsprache veröffentlicht, und zwar im Italienisch der Florentiner. Das Wissen um die Rechenkunst bleibt nicht mehr in Klöstern und Universitäten, sondern wird den Bedürfnissen des Handels entsprechend dargestellt. Die Familie der Cavalcantis, so lässt sich der zitierte Hinweis deuten, wusste und praktizierte vermutlich das Rechnen mit der Null, noch bevor dies allgemein publik wurde. Das ließ sie suspekt, wie Ketzer gefährlich, erscheinen. Zugleich ergreift die Familie Partei im Konflikt zwischen den kaiser- und papsttreuen Gruppen der florentinischen Politik. Das beteiligt sie an blutigen Auseinandersetzungen innerhalb der Stadtmauern, die 1300 zum Exil Guido Cavalcantis im Malariagebiet Sarzano führen.

Der Engel bloggt. Er bedient sich damit einer Mainstream-Technologie, die Vertrautheit mit der digitalen Kultur voraussetzt. Der Eintrag

Beste Essen :) Beste Mama :) Shooooopping-Time

Tagebuch

zeigt, dass der Engel einen Laptop und eine digitale Fotokamera besitzt und vermutlich auch in der Wohnung über Internetanschluss verfügt. Der Umgang mit dem Rechner ist für den Engel alltäglich. Selbst wird der Engel auch rechnen müssen. Er geht gern

SHOPPEN - Ab direkt ins Schuhgeschäft, da bin ich dann auch mit 4 Paar Schuhe wieder rausgestolpert ... Dann noch H&M & C&A

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Im Florenz Cavalcantis wurde auf dem Markt üblicherweise mit Rechenbrettern oder mit der "Luft" gerechnet. Das heißt im Kopf oder mit Hilfe der Finger. Handeln schloss nach der Darstellung von Georges Ifrah oft ein, dass sich die Handelspartner verborgen mit den Fingern berührten und so feilschten. In Zeiten der Warenhausketten und vernetzten Registrierkassen ist eine Berührung zwischen Käufern und Verkäufern bei Preisgesprächen unnötig. Deshalb kommt der libanesische Engel beim Shoppen nicht in die Situation, einen Grundsatz der Koranauslegung verletzen zu müssen: Dass "muslimische Männer den Frauen nicht die Hand" geben. Damit, so führt Mayydah in ihrem Blog aus, kann vermieden werden, "dass bei beiden Geschlechtern Gefühlsregungen entstehen... Dies könnte zu außerehelichen Beziehungen führen."

Diese Vorsichtsmaßnahme ist nach der Liebeslehre, die Cavalcanti in Kenntnis des Averroismus entwickelt, vergeblich. Blicke allein genügen. Sie sind vernichtende Pfeile, mit denen das Herz zerstört wird. Sie treiben den Menschen in den Tod. So argumentiert Cavalcanti in der Kanzone "Donna mi prega". Von einer Dunkelheit, die ähnlich wie das Licht, ein transparentes Bild erleuchtet, aber mit Schatten operiert, gewinnt die Liebe Form. Diese Dunkelheit stammt vom Kriegsgott Mars. Sie ist machtvoll. Ihre Macht besteht darin, dass sie Seele und Herz Gesetz und Sehnsucht verleiht.

Dabei funktioniert diese Macht entsprechend der seinerzeit modernen Psychologie des arabischen Gelehrten Averroes. Sie geht davon aus, dass Wahrnehmungen von Seele und Herz verarbeitet werden und dann zwischengelagert werden im sogenannten "intellectus possibilis". Von diesem Zwischenspeicher können Verbindungen zum allgemeinen Intellekt, d.h. zur Weltseele, aufgebaut werden. Dieser Prozess der Verarbeitung von Wahrnehmungen wird von Cavalcanti als gewalttätig beschrieben. Außerdem ist er dem Licht diametral entgegengesetzt. Dunkel und kriegerisch ist also die Kraft, die diesen Prozess antreibt. Das Ergebnis ist ambivalent, denn es führt zu einer fühlbaren Vollkommenheit, die nicht verständig (non razionale) ist. Es ist eine tödliche Vollkommenheit.

Der florentinische Arzt Dino del Garbo, der 27 Jahre nach Cavalcanti starb, hat dessen Überlegungen erläutert. Ärzten dieser Zeit muss eine Parallele zwischen der aktiven Rolle des weiblichen Blicks in dieser Psychologie und der Theorie des aktiven weiblichen Samens aufgefallen sein.

Die Medizingeschichte des Mittelalters stellt heute eine Diskrepanz zwischen der restriktiven Sexualtheorie der Theologen und den undogmatischen, flexiblen Theorien der mittelalterlichen Medizin fest. Jacquart schreibt: "Im 12. Jahrhundert dominiert... die Idee eines weiblichen Samens, der dem männlichen Sperma ungefähr gleichgesetzt wurde... Danach stieß die Frau einen Samen aus, der zwar nicht dem des Mannes gleichkam, aber zur Empfängnis seinen Beitrag leistete. Nachdem einmal eine Verbindung zwischen diesem Samenausstoß und der Wollust hergestellt war und ebenso die Simultaneität des männlichen und weiblichen Samenausstoßes als notwendig erkannt worden war, sahen sich die Mediziner veranlasst, auch dem erotischen Vorspiel Bedeutung beizumessen".

In der von arabischen Quellen abgeleiteten Seelenlehre und in der ebenfalls durch arabische Quellen überlieferten Theorie der sexuellen Fortpflanzung wird die Frau aktiver gedacht, als die christliche Theologie des Mittelalters zu denken gestattete.

Der libanesische Engel urteilt im 21. Jahrhundert konservativ über aktiv ausgesendete weibliche Reize. Den deutschen Teenies unterstellt der Engel ein aktives Prinzip. Es sind nach Sicht des im Koran unterrichteten Engels die bauchnabelfreien, mit hauteng anliegenden transparenten T-Shirts bekleideten dummen Mädchen, die sexuelle Mechanismen durch Aussendung von Reizen in Gang setzen. Die Argumentation ist behavioristisch. Prinzipiell beruht sie auf einer klaren Rollenteilung zwischen den Geschlechtern. Argumentiert der Text klar und drastisch, so bleibt er auf der Ebene der Gestaltung ambivalent. So erscheinen die Buchstaben in reizend naivem Pink. Das Register der von Teenies eingesetzten Reize beschreibt Mayydah so aufregend, dass ein Kommentar des Textes bemerkt:

oOoLibanesinoOo am Muahahaha, wie geil dieser Text nur passt

Die Gedichte des Engels bestätigen den Eindruck, dass der Engel sich durch Formen anderer anregen lässt, ohne diese eigenständig zu modifizieren oder in Frage zu stellen. Die in einer eigenen Rubrik veröffentlichten Gedichte des Engels adaptieren rhythmisch und semantisch populäre Songs. Hier switcht der Engel zwischen unterschiedlichen sozialen Rollen. So hat der Engel "Jungs" und eine Nachbarin, die "schon mit 16 Aids" hat, dann ist er ein Vater, der seinem Sohn etwas erklärt, oder auch der Sohn selbst. Diese Wechsel zwischen männlichen und weiblichen Rollen hat Besucher von Mayydahs Blog irritiert. Klärend schreibt der Engel deshalb: "Mehr mal bin ich schon hier... in meinem Geschlecht verwechselt worden. Will damit nun endgültig sagen: Ich bin ein Mädchen".

305 neue Hits auf den diversen Seiten ihres Blogs kann Mayyadah allein in einer Novemberwoche verbuchen. Wie viele Leser Cavalcanti in den vergangenen 700 Jahren gefunden hat, ist schwer zu ermitteln. Unter seinen Lesern sind Dante, Pound und Zukofsky. Als ausgebildeter Jurist ist Cavalcanti geübt in der Verwendung von Formeln. Das Sonett, das er von dem dichtenden Notar Giacomo da Lentini aus Sizilien übernimmt, und die Kanzone, die er bei den südfranzösischen Troubadors kennenlernt, nutzt er virtuos als Rahmen, um die Zerstörung seines Selbst zu artikulieren: "Meine Seele ist niederträchtig zerrüttet worden in der Schlacht, die aus dem Herzen kommt".

Die wohlklingende Form seiner Verse steht im Kontrast zur Grausamkeit der dargestellten Zerrüttung durch äussere Kräfte. Als deren Opfer inszeniert sich der Dichter. Vor dem Hintergrund der sozialen Spannungen und kulturtechnischen Innovation zur Zeit Cavalcantis ist diese Inszenierung als Zeugenschaft zu verstehen. Zeugenschaft einer neuen sublimen Kunst, weltlich zu dichten, und zugleich einer Anstrengung, die Spannungen seiner Zeit angemessen auszudrücken. Die Gedichte sprechen keine Hoffnung aus. Versöhnung, wie sie in Dantes "Göttlicher Komödie" als Heilserwartung vermittelt wird, kennt Cavalcanti nicht. Die "biltà" ist keine sorgende, mitleidende Gottesmutter. Der Anblick der Schönheit teilt das Herz des Dichtenden in Stücke, reißt an seiner Seele, wie die kirchliche Sorge um das Seelenheil der Florentiner am Leichnam von Cavalcantis Schwiegervater zerrte. Der wurde auf Geheiß des Papstes aus dem Grab genommen und in unheiliger Erde verscharrt. Nicht dass Cavalcanti den Vater der Frau, die er als Sechsjähriger geheiratet hat, geschätzt haben muss. Aber der Anblick von zerfallenen Körperteilen, die als Kadaver noch angeprangert und geschändet werden, muss ihm zugemutet worden sein. Eine Religion, die zu solcher Schändung aufruft, ist schwer zu lieben. Der Gedanke einer solchen Liebe martert ein empfindsames denkendes Gemüt, bewegt die dichterische Rede.

Der libanesische Engel folgt sprachlich Rhythmen, die von den Söhnen Mannheims und anderen geformt werden. Inhaltlich wird der Engel beflügelt von der Vorstellung eines klaren Charakters, der sich am Glauben stärkt, "Stellung" hält und sich nicht von "Messerstechereien", "12jährigen Nutten" und "Hartz 4" beirren lässt. Der Koran wird als Chance dargestellt, selbst würdig zu leben. Die Diskrepanz zwischen der versprochenen Würde und dem Verhalten anderer wird durch Ausgrenzung und Verurteilung entschieden.

Cavalcanti scheute nach zeitgenössischen Berichten ebenfalls nicht die drastische Verurteilung anderer. Er soll sehr erregbar gewesen sein. Schriften, in denen er als Mitglied des großen Rates von Florenz über andere urteilte, sind nicht bekannt. Überliefert sind aber Gedichte, in denen er andere Dichter mahnt. Hier erscheint er als "Hardliner" der "neuen süßen Liebe". Dante schmäht er zum Beispiel als "niedrig" Denkenden, der vorgebe, das "langweilende" Volk zu meiden, nun sich aber mit ihm gemein mache. Cavalcanti fordert in diesem und in anderen "Mahnsonetten" von seinen Freunden, dass sie klar Unterschiede zwischen einer elitären Liebe und einer gemeinen wahren.

Zweifel an dieser Gradlinigkeit weckt ein Gedicht, in dem Cavalcanti von Lapo Farinata degli Uberti verspottet wird. Lapo trägt den Familiennamen von Cavalcantis Frau. Das Gedicht hinterfragt Cavalcantis sexuelle Vorliebe. Es unterstellt, dass Cavalcanti einen Mann meint, wenn er von der Liebe zu einer Hirtin spricht. Diese Mutmaßung wirft jedoch kein grundsätzlich neues Licht auf die Zerrissenheit, die Cavalcanti in seinen Gedichten ausdrückt. Er betrachtet die Liebe als etwas, das mit dem alltäglichen Leben nicht kompatibel ist.

Liebe ist für ihn eine gewalttätige Erfahrung. Sie erschüttert den Alltag und zerstört das spätmittelalterliche "Ich". Sie verweist auf eine im Alltag nicht befriedigend erlebbare Sonderwelt. Das kann die göttliche Welt sein. Es kann aber auch eine Welt sein, die sich schlicht durch Verweigerung der alltäglichen Ordnung konstituiert. Wertvoll an der ästhetischen Strategie Cavalcantis ist, dass er den Konflikt nicht zu lösen versucht, sondern Worte für die zerstörerische Dynamik der Diskrepanz zwischen Alltäglichkeit und dem göttlich Anderem sucht. Diese Lesart legt Maria Corti nahe. Sie gewinnt weiter Wert vor dem Hintergrund der ästhetischen Strategien des libanesischen Engels.

Die Bloggerin bedient sich bewährter ästhetischer und technischer Formen, um ihre Subjektivität zu stabilisieren. Ihr Selbst stellt sie nicht in Frage. Ihr das vorzuwerfen, wäre nicht gerecht. Doch die Strategien der Bloggerin lassen Cavalcanti heute wieder wichtig werden. Er stärkt den Mut, die Zerrissenheit des Selbst produktiv werden zu lassen, sie eben nicht in der Hoffnung auf eine einvernehmliche Ordnung zu unterdrücken.

Lassen sich Kunst, Sex und Mathematik einvernehmlich denken? Ein solcher Versuch stellte sich von vornherein unter die Schirmherrschaft einer Einheit, die Diskrepanzen begradigt. Diskrepanzen sind es aber gerade, die dazu ermuntern, Verträglichkeiten zu überprüfen. Die westliche Gesellschaft unterwirft sich der steuernden Ordnung durch Zahlen. Der Computer erweist sich dabei als ein beschleunigendes Mittel, rationale Ordnung durchzusetzen. Zugleich existieren und entwickeln sich Industrien, die mit rationalen Mitteln die Sehnsucht nach Irrationalem, nach Fantasy, Sex und Rausch, ökonomisch verwerten. Der Computer als Produkt des mathematischen Grundlagenstreits ist auch dabei zu einem Ordnungsmittel geworden. Die zugrunde liegende Ordnung wird jedoch nicht thematisiert. Das ähnelt fatal dem Scheitern der islamischen Aufklärung. Als deren möglichen Grund gibt Meddeb die Furcht islamischer Theologen an:

Als schreckten sie davor zurück, sich als Subjekte zu engagieren, die einen inneren Widerspruch empfinden und sich zu ihm bekennen

Der Westen schreckt seinerseits auch davor zurück, Widersprüche zu artikulieren. Cavalcanti als Figur an der Schwelle zur westlichen Neuzeit, ist eine Ermunterung, empfundene Widersprüche produktiv werden zu lassen. Dass er dabei auf scharf durchdachte arabische Seelen- und Liebeslehren eingeht, lässt ihn heute noch wichtiger werden.

Der Text entstand in der Zusammenarbeit mit Barbara Ellmerer und Yves Netzhammer im Blog http://www.journalfuerkunstsexundmathematik.ch.

Literatur

  1. Cavalcanti, Guido: Le Rime - Die Gedichte. Übersetzt von Geraldine Gabor und Ernst-Jürgen Dreyer. Mit Anmerkungen von Geraldine Gabor. Mainz 1991: Dieterich`sche Verlagsbuchhandlung.
  2. Ifrah, Georges : Geschichte der Zahl. [Paris 1981] Frankfurt/M. 1991: Campus
  3. Jacquart, D.: Sexualität IV - Medizin. In: Lexikon des Mittelalters VII. München 1995: Lexma
  4. Folkerts, M. und Neuenschwander, E.: "Rechenkunst". In: Lexikon des Mittelalters. Bd. VII. München 1995: LexMA
  5. Lovink, Geert: "Digitale Nihilisten. Die Blogosphäre unterminiert den Medienmainstream". In: Lettre International 73, Sommer 2006.
  6. Meddeb, Abdelwahab: "Islam und Aufklärung. Theologen und Philosophen im Widerstreit um Tradition und Moderne." In: Lettre International 73, Sommer 2006, S. 20.
  7. Zukofsky, Louis: "A 9". [Aus dem amerikanischen Englisch von Benedikt Ledebur] In: Schreibheft 66.
  8. Der Blog des Libenesischen Engels ist abrufbar unter: http://libanesischerengel.uboot.com/