"Das Gejammer der Umweltverbände ist blanker Unsinn"
Fussnoten
Financial Times vom 11.9.2017
Salzburger Nachrichten vom 3.4.2019
Die Rede ist von allen Verbrenner-Motoren. "Um den Verbrauch [eines Autos] auf dem Prüfstand zu messen, muss vorher der Fahrwiderstand ermittelt werden. Dazu werden Fugen abgeklebt, Spiegel demontiert […] Klimaanlagen werden ausgebaut […] Dazu erkennen Steuergeräte, wenn eine Messfahrt vorliegt. Die Autos sind inzwischen auf diese Minimal-Last hin konstruiert. Hieß es früher: 'Turbo läuft - Turbo säuft', sollen jetzt ausgerechnet aufgeladene Motoren sparen. Das tun sie nur auf dem Prüfstand, wenn wenig Leistung gefordert wird." So stand es in Auto-Bild vom 14. Februar 2014. Das war ein gutes Jahr, bevor der Diesel-Skandal aufflog. In dem Artikel wurde nicht nach Benzin- und Diesel-Motoren differenziert.
Interessant ist, dass selbst im Bereich von Bussen nur von Elektrofahrzeugen mit Batterien beziehungsweise Akkus die Rede ist. Doch diese Batteriebusse kommen auf eine maximale Tagesleistung von 200 km; im Winter sind es deutlich weniger - es sei denn, diese E-Busse haben einen zusätzlichen Diesel-Motor für die Heizung. Dieselbusse haben eine Tagesleistung von 300 bis 400 km täglich. Die Umstellung auf E-Busse bedeutet, man braucht deutlich mehr Busse und meist auch mehr Personal. Sodann kosten Elektrobusse drei Mal mehr als ein Dieselbus und doppelt so viel wie ein O-Bus. Dass es gerade im Öffentlichen Personennahverkehr mit den O-Bussen, auch als Trolley-Busse bezeichnet, eine deutlich effizientere Lösung als Elektrobusse gibt, wird unterschlagen. Auch heute noch sind in drei deutschen Städten (Solingen, Esslingen und Eberswalde) O-Busse unterwegs. In der Schweiz gibt es O-Bus-Systeme in einem halben Dutzend Städten, darunter in der Bundeshauptstadt Bern (ansonsten noch in Lausanne, Genf, St. Gallen, Zürich und Winterthur). In Salzburg existiert seit Jahrzehnten ein Öffentlicher Personennahverkehr mit 106 Obussen. In der serbischen Hauptstadt Belgrad funktioniert der ÖPNV auf Basis von Straßenbahnen und O-Bussen.
Der entscheidende Grund, warum in der aktuellen Debatte über Elektronmobilität Elektrobusse favorisiert und O-Busse ignoriert werden, ist: die Autoindustrie verdient an Elektrobussen deutlich mehr. Der Nebeneffekt, dass sich damit die Defizite im Öffentlichen Personennahverkehr deutlich erhöhen, wird stillschweigend als Mehrwert im Sinne der Förderung der individuellen Automobilität mitgenommen.
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