Das einfache Konzept hinter Teslas "gigantischer Zukunft"

Fussnoten

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Niedermeyer, Edward: Der Ludicrous-Modus, München 2021, S. 65

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Den Hunderte von Millionen schweren Grundstock seines Vermögens macht Musk um die Jahrtausendwende zur Hoch-Zeit der sog. "Internetblase" mit dem Verkauf der von ihm gegründeten Internetfirmen, z.B. Paypal, in der Werbe- und Bezahlwirtschaft. Tesla-Chef wird er, indem er die Firmengründer ausschaltet und aus der Firma drängt. Der Aufstieg seines erfolgreichen Weltraumkonzerns SpaceX verdankt sich dem Willen des US-Staates, Raumfahrtprojekte an private Unternehmen zu vergeben.

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Diese Finanzkraft nötigt mittlerweile den Vorständen der etablierten Konkurrenz allerhöchsten Respekt ab, weil damit wirklich die Kapitalgröße am Werk ist, ihnen das Leben schwer zu machen: "Zusätzliche Kostensenkungen und ein schnellerer Umbau seines Unternehmens seien entscheidend, um gegenüber den neuen amerikanischen Rivalen mit starker Finanzkraft zu bestehen, sagte VW-Chef Diess dazu in einem Interview mit der Agentur Bloomberg. Ihn beschäftigt dabei nicht nur die Frage, wie VW mit Tesla mithalten kann, sondern auch das Risiko, dass mit Apple ein weiterer mächtiger Konkurrent mit nahezu unbegrenzten finanziellen Mitteln in den Automarkt eintreten könnte. Was sich wirklich verändert hat – und was ich nicht in dem Maße erwartet hätte –, ist der Blick der Kapitalmärkte auf unsere Industrie‘, sagte Diess." (FAZ, 7.1.21)

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Tesla treibt das Ideal der vollautomatisierten Fabrik voran und hat eine neue Druckgussmaschine eingeführt, mit der die Zahl der Teile, aus denen eine komplette Karosserie gefertigt wird, von 70 auf vier gesenkt wird; fast die Hälfte eines Fahrzeugs wird aus einem Werkstück geformt.

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Auch staatlich verfügte Produktionsunterbrechungen duldet Musk nicht: Im Bewusstsein der Systemrelevanz seines Unternehmens setzt er sich ausdrücklich über die coronabedingte Werksschließung in Fremont/Kalifornien hinweg und droht mit der Verlagerung des Werks im Falle staatlicher Sanktionen nach Texas – und bekommt Recht und darf die Produktion hochfahren.

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In Grünheide sind Produktionsfabriken für Autos und Batterien geplant. Ohne Zulieferfirmen geht Tesla in der Endausbaustufe von 40 000 Beschäftigten aus.

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Kein Witz, so wirbt Musk öffentlich über Twitter um Arbeitskräfte: "Bitte arbeiten Sie bei Tesla-Giga-Berlin. Es wird super Spaß machen!" (Zitiert nach: Lausitzer Rundschau, 20.10.20)

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Das Bundesverkehrsministerium dazu: "Das Anliegen, die Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland weiter zu beschleunigen, teilen wir voll und ganz." (SZ, 9.4.21)

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"Elon Musk will noch 2021 in Grünheide die ersten Autos vom Band rollen lassen. Der Zeitdruck ist groß. Mit beiden Erlaubnissen [gemeint sind die jüngsten Vorabgenehmigungen des Landesumweltamtes] darf Tesla nun werktags rund um die Uhr arbeiten, an Sonntagen von 7 bis 20 Uhr. Für die Behörde liegt ein schneller Bau auch im öffentlichen Interesse. Denn die beschleunigte Umsetzung solcher Projekte für die Energie- und Mobilitätswende sei‚ erforderlich, um die ambitionierten Klimaschutzziele erreichen zu können‘. Tesla selbst habe ein legitimes Interesse wegen der wachsenden E-Auto-Konkurrenz, heißt es in den Bescheiden: ‚Mit einem in Deutschland produzierten Model Y kann das europäische Marktpotenzial dafür rechtzeitig bedient werden, wenn ein Produktionsstart in 2021 realisiert werden kann.‘" (Tagesspiegel, 16.9.21)

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"‚Mittlerweile ist die Einwendungsfrist abgelaufen und die geltend gemachten Bedenken lassen nicht erkennen, dass dem Vorhaben erhebliche Genehmigungshindernisse entgegenstehen‘, heißt es wortgleich in beiden Zulassungen des Landesumweltamtes. Die vorgetragenen Bedenken seien inhaltlich bekannt und ‚fanden eine ausreichende Berücksichtigung bei der Feststellung der überwiegenden Wahrscheinlichkeit einer Genehmigungserteilung‘. Brisanter ist, dass die Behörde eine Vorentscheidung zum Wasserproblem fällte, das als das gravierendste gilt. Mit der erteilten 16. Zulassung darf Tesla diverse Versickerungs- und Löschwasserbecken nach dem neuen dezentralen Niederschlagsentwässerungskonzept errichten, gegen das der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE), aber auch Naturschutzbund und Grüne Liga im Hauptverfahren erhebliche Bedenken vorgebracht haben. Die Becken ragen in den oberen Grundwasserleiter, die Fabrik befindet sich teils im Trinkwasserschutzgebiet. Von allen Institutionen, die um Stellungnahmen gebeten wurden, meldete allein der WSE Bedenken gegen den vorzeitigen Bau der Becken an. Die Behörde hält sie für unbegründet." (Ebd.)

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