Delta in den USA
Seite 2: Die neue Covid-Welle
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Mit mehr als 11.000 Krankenhauseinweisungen aufgrund von Covid -19, ist damit den dritten Tag in Folge der Vergleichswert von Mitte Juni letzten Jahres mit 1000 Einlieferungen weit übertroffen. Falls es dem Gouverneur bei diesem Kurs um Wählerstimmen geht, geht sein Plan allerdings nicht auf, denn die meisten Einwohner des Staates scheinen seiner jetzigen Pandemie-Politik nicht gewogen.
In einem anderen Teil des Landes treibt die neue Covid-Welle konservative Politiker zu nie dagewesenen Äußerungen offener Reue. Der Gouverneur von Arkansas gab kurz vor Schulbeginn zu, dass die Abschaffung und Illegalisierung der Maskenpflicht für Schulen vielleicht keine gute Idee war, bzw. nicht gesetzlich hätte festgelegt werden sollen.
Aber für dieses Debakel kann nicht nur Republikanern die Schuld gegeben werden, denn es die demokratische Regierung selbst, welche die Maskenpflicht im Mai verfrüht gelockert hat, und somit den unsinnigsten Öffnungsstrategien Tür und Tor öffnete.
War es nicht schon schwer genug eine solche Regelung, die kaum mit der republikanischen Version von Freiheit zu vereinbar scheint, ein erstes Mal durchzusetzen, ein zweites Mal wird eine effektive weitreichende Durchsetzung der Masken-Bestimmungen kaum mehr zu erreichen sein.
Wie die neue Delta-Variante zeigt, steht eines schon fest: Biden hat am 4. Juli verfrüht behauptet, die "Unabhängigkeit von dem tödlichen Virus" sei in greifbarer Nähe. Die Demokraten wollten den Erfolg ihrer Pandemiebekämpfung mit Lockerungen unterstreichen, während die Republikaner diese mit komplett irrsinnigen Maßnahmen wie dem gesetzlichen Verbot von Maskenvorschriften noch zu übertreffen suchten - und nun weiß keiner den Weg zurück.
Zur gleichen Zeit tobt in den Medien ein Krieg über die Deutungshoheit der Pandemie. Während Fox-News abwechselnd versucht die Pandemie entweder kleinzureden oder zu einer Bedrohung erklärt, die ausschließlich aus illegaler Immigration resultiert, beginnt das Weiße Haus sich verstärkt in der Steuerung der Presse zu üben.
Keine dieser Maßnahmen, auch nicht das plötzlich erwachte Gewissen Facebooks hinsichtlich der Radikalisierung so mancher Nutzer, wird dazu führen, den amerikanischen Bürgern ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, bzw. ein weiteres Mal dem Staat zu vertrauen und größere Einschränkungen in Kauf zu nehmen.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Amerikaner dem Wahnsinn möglichst wenig Aufmerksamkeit schenken und sich einfach impfen lassen, denn Vernunft soll es ja auch jenseits staatlicher Kontrolle geben.