Der Handel mit dem Feind

Seite 4: Der 11.9. oder: Es gibt Wichtigeres als die Wahrheit

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Doch nicht nur was den Drogenhandel betrifft wirft diese dunkle Seite der US-Politik ihren Schatten weiterhin in die Zukunft. Auch die Hintermänner der Terroranschläge des 11.9. entstammen aller Wahrscheinlichkeit nach diesem Sumpf von "Special Operations", denn die Attacken auf WTC und Pentagon - soviel ist nach zwei Jahren ostentativer Nichtermittlung deutlich geworden - wären als autonome Tat von Osama und den 19 Räubern gar nicht durchführbar gewesen. Ohne aktive logistische Unterstützung aus Kreisen der Geheimdienste und des Militärs hätte dieser 11.9. die Welt nicht erschüttert - und eben diese "Amtshilfe" für Atta & Co. dürfte auch der Grund sein, warum nach fast zwei Jahren noch kein einziges Ermittlungsergebnis vorliegt.

Der hartnäckige Rechercheur Daniel Hopsicker freilich fühlte sich direkt in die Welt von Barry Seal zurückversetzt, als er ab September 2001 in Florida das Umfeld der "Terrorpiloten" unter die Lupe nahm: Flugschulen, die einem Netz von Tarnfirmen gehören; Flughäfen, auf die die lokale Polizei keinen Zugriff hat; Fluggesellschaften, die kein einziges Ticket verkaufen und nur dadurch auffallen, dass sie Gouverneur Jeb Bush im Wahlkampf zur Verfügung stehen und eine ihrer Leihmaschinen zum Kokainschmuggel benutzt wird.

Und mittendrin ein Mohammed Atta, der in den Zeugenaussagen seiner Vermieter, Fluglehrer, Autovermieter, Kellner und weiterer Kontaktpersonen wie ausgewechselt scheint. Nicht ein "islamistischer" Fanatiker, sondern ein durchaus säkularer junger Mann tritt uns hier entgegen: er wohnt bei seiner Freundin, die pinkfarbene Haare trägt und in einer Bar jobbt, trinkt Wodka und hört "Beastie Boys". Daniel Hopsicker, der für NBC viele Fernsehsendungen produziert hat, konnte seinen Dokumentarfilm über diesen Doppelagenten Atta und die dubiosen Hintergründe der Flugschulen, an denen die Hijacker ausgebildet wurden, in keinem der großen TV-Sender unterbringen.

Auch das dreistündige Interview mit Attas Freundin Amanda Keller, der das FBI nach dem 11.9. dringend unterzutauchen riet und die seitdem verschwunden ist, blieb bisher ungesendet. Müßte sich nicht aber nicht zumindest die "Yellow Press" um Originalinterviews mit der "Braut des 9-11-Terrorchefs" geradezu reißen? In dem Moment, in dem klar wird, dass alles auf die CIA im Hintergrund hinausläuft, so Hopsicker, "machen alle Kanäle zu". Sein Dokumentarfilm " Mohammed Atta and the Venice Flying Circus" erscheint Ende Juli zusammen mit meinem neuen Buch Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9. als CD/DVD.

Die Öffentlichkeit weiß heute über die Tat und die Täter nicht mehr als 48 Stunden danach, als die Liste der angeblichen 19 Hijacker präsentiert wurde. Und die Bush-Regierung tut alles dafür, dass es so bleibt. Der nur auf Druck der Opferangehörigen zähneknirschend ins Leben gerufene offizielle Untersuchungsausschuss wurde denn auch so konzipiert, dass verdiente Geheimdienstler und Militärs nicht in derart peinliche Situationen kommen wie seinerzeit Oliver North: Auf Vereidigung der Befragten in Sachen 9-11 wird grundsätzlich verzichtet. Es gibt Wichtigeres als die Wahrheit.

Die in Telepolis von Mathias Bröckers bereits am 13.9. 2001 begonnene Serie The WTC Conspiracy war das Fundament für sein im letzten Jahr bei 2001 veröfentlichtes Buch: "Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9", das zu einem Bestseller wurde. Das neue Buch von Mathias Bröckers: Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9. ist jetzt ebenfalls im Verlag 2001 erschienen.