Der Starfighter kehrt zurück

Die eigentliche Wahrheit über die Leuchtphänomene über Bayern

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Ein geheimnisvolles Leuchten am Himmel hat die Bevölkerung Bayerns beunruhigt. Die Behörden bemühen sich, die Besorgnisse der Bevölkerung abzuwiegeln. Weltraumschrott, eine Mega-Sternschnuppe oder gar ein Nordlicht - kein Grund zur Beunruhigung. Telepolis enthüllt nun den wahren Grund für das rätselhafte Himmelsphänomen: ER ist zurückgekehrt.

Am Samstag hatten viele Bayern so etwas wie eine Offenbarung: Blitze zuckten über den Himmel, dumpfes Grollen war zu hören - manche sprachen auch von Explosionsgeräuschen - der Nachthimmel wurde taghell. Ein gleißend helles Objekt war für einige Sekunden am Firmament zu sehen. Dann verschwand es. 100.000 Menschen sollen das Phänomen wahrgenommen haben. Bei Feuerwehr, Polizei und UFO-Meldestellen liefen die Drähte heiß. Auch der Deutsche Wetterdienst konnte das Phänomen registrieren. Was war das? Keiner konnte es sagen, auch wenn manche Erklärungen angeboten wurden (Rätselhafte Lichtblitze über Süddeutschland waren gar nicht so rätselhaft).

Nur alberne Zyniker vermuteten, dass es die Milliarden der Bayerischen Landesbank seien, die via Satellit ins Ausland befördert wurden. Die Wahrheit offenbart sich nur, wenn man einige andere Indizien heranzieht. So war das Leuchten besonders gut am Münchner Franz-Josef-Strauß-Flughafen wahrzunehmen. Eine Meldung, die kurz zuvor zu lesen war, erhält plötzlich ganz neues Gewicht: Randalierer hätten die Grabstätte des verstorbenen Staatsmannes Franz-Josef Strauß, berichtet die Polizei, verwüstet. Die Fenster der Grabstätte seien über die Osterfeiertage eingeschlagen worden.

Für die nicht mehr praktizierenden Christen unter den Lesern sei festgehalten, dass Ostern das Fest der Auferstehung des Herrn ist. In Anbetracht dieser Tatsache hätte die Polizei besser überprüfen sollen, ob die Scherben nicht außerhalb der Grabstätte lagen. Denn niemand konnte ernsthaft damit rechnen, dass das Energiebündel Strauß sich auf Dauer aus der Politik zurückzieht.

Was könnte den Vollblut-Politiker bewogen haben, ausgerechnet jetzt zurückzukehren? Wahrscheinlich hat er es nicht mehr mit ansehen können, wie sein einstiger Aktenschieber jetzt auf dem Stuhl des Parteivorsitzenden vor sich hinwerkelt, viel zu sehr auf Kompromiss als auf ehrliche Worte setzt. Da treibt schon seit fast vier Jahren eine rot-grüne Koalition in Deutschland ihr Unwesen und es könnte durchaus eine Verlängerung geben.

Solche Projekte wie die Homo-Ehe dürften das katholische Herz des unvergessenen und unvergesslichen CSU-Parteivorsitzenden schwer getroffen haben. Er, der den ehrlichen Ausspruch geprägt hat: "Ich will lieber ein kalter Krieger sein als ein warmer Bruder", hätte das zu verhindern gewusst. Auch diesen permanenten Hang zu Volksabstimmungen hätte er unterbunden, denn er wusste: "Die Demokratisierung der Gesellschaft ist der Beginn der Anarchie, das Ende der wahren Demokratie. Wenn die Demokratisierung weit genug fortgeschritten ist, dann endet sie im kommunistischen Zwangsstaat." Und dann muss er auch noch mit ansehen, wie alte Amigos fallen gelassen werden, nur weil ein paar Milliarden fehlen. In dieser Situation musste Strauß einfach zu besonderen Maßnahmen greifen.

Wo er sich aufhält, ist allerdings bislang noch unklar. In der Bayrischen Staatskanzlei ist von einem himmlischen Einfluss noch wenig zu spüren, auch in der CDU/CSU-Wahlkampfzentrale war kein Neuzugang zu registrieren. Aber man kennt ja Franz-Josefs Leidenschaft fürs Fliegen. Wahrscheinlich dreht er noch ein paar Runden am Himmel, um dann so richtig in den Wahlkampf einzuschlagen.