Der Traum vom Überfliegen
Seite 2: Abkehr von festen Fahrplänen und Haltestellen
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Weniger eingeengt durch bebaute Flächen ist der Überlandverkehr, und weniger eingeengt als in Europa ist das Baurecht in Amerika. Das spektakulärste Projekt ist der Hyperloop von Elon Musk, der auch mit Tesla und SpaceX auftrumpft. Der Hyperloop wird als ein "Transrapid in der Röhre" beschrieben. Schwebend sollen die Kapseln in einer Unterdruck-Röhre bis zu 1.200 km/h erreichen. Schon im Vorhinein wird die menschliche Adaptionsfähigkeit an solche Geschwindigkeiten diskutiert.
Auch die Frage nach der Geschwindigkeitsobergrenze und der angstvollen Lust nach Überschreitung ist nicht neu. Im 19. Jahrhundert fürchteten die Bauern um ihre Felder und Dörfer, wenn sie an Eisenbahndämme grenzten, und auch die Reisenden blieben nicht von merkwürdigen Symptomen - Folgen des Rasens, Rumpelns, und Entgleisens - verschont: dem Railway spine.
Die Röhren des Hyperloop werden auf Stelzen geführt und können entlang von Autobahnen trassiert werden. Stelzen sind relativ kostengünstig und auch stadttauglich, weshalb skyTran, ein mit der NASA verbundenes Unternehmen, eine Magnethängebahn entwickelt, die oberhalb des Straßenverkehrs verläuft. Kompakte Zweimannkapseln können per Smartphone zur Anfangsstation bestellt werden, und auch die Endstation ist frei wählbar, sodass in der Vollversion von starren Linienführungen abgewichen werden kann. Verkehrsmittel dieser Art firmieren unter "Personal Rapid Transit".
Die Abkehr von festen Haltestellen und die Orientierung der Fahrstrecken am individuellen Bedarf scheint zielführend für die nächste Zukunft zu sein. Der individuelle Bedarf muss, wenn es um öffentliche Verkehrsmittel geht, aber auch massentauglich sein. Das würde durch ein Modulsystem gewährleistet. Die autonom fahrenden Kapseln, sogenannte PODs, können zu Verbänden zusammengekoppelt und wieder entkoppelt werden, wenn sich das spontan nutzbare Streckennetz zu den gewünschten Zielorten verästelt.
Die dritte Ebene des Verkehrs ist die unterirdische. Ein Londoner Büro schlägt für die Circle Line-U-Bahn Rollbänder mit unterschiedlicher Geschwindigkeit für Fußgänger vor. Das sei leistungsfähiger als die U-Bahn. Für Radfahrer hat die Zukunft schon begonnen mit Radschnellwegen, doch wird in deutschen Städten noch viel Zeit vergehen, bis ein geschlossenes Wegesystem entstanden ist. Das Büro von Norman Foster empfiehlt für London ein Radwegenetz, das in aufgeständerter Bauweise über bestehenden Bahnstrecken verläuft. Die Fahrbahnen sollen bis zu 15m breit sein.
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