Deutsche Klimaschutzpolitik ist tatsächlich auf Crashkurs mit Planeten
- Deutsche Klimaschutzpolitik ist tatsächlich auf Crashkurs mit Planeten
- Bundesregierung beabsichtigt nicht, sich an Pariser Vertrag zu halten
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Energie und Klima – kompakt: Deutschland ist Lichtjahre von angemessenen Klimaschutzmaßnahmen entfernt. Viel mehr wäre nötig, um das Schlimmste zu verhindern. Was die Bundesregierung tun müsste.
Zurzeit wird mal wieder eifrig über internationalen Klimaschutz verhandelt. Aber wie viel geht eigentlich noch? Wie viel Treibhausgase können wir als Menschheit noch in die Luft blasen, wenn das Schlimmste verhindert werden soll? Und um welche Gase geht es? Wichtige Anhaltspunkte für die Beantwortung dieser Fragen bietet der jüngste Bericht des Global Carbon Projects, den wir bereits gestern erwähnt haben.
Was die Frage nach den Gasen angeht, so ist Kohlendioxid (CO2), das mit Abstand wichtigste und wirksamste, weil rund die Hälfte von ihm sehr lange in der Atmosphäre verbleibt. Daneben spielt noch das Methan eine nicht unwichtige Rolle, aber darüber ein anderes Mal mehr.
In Nebenrollen treten außerdem das Distickstoffoxid, das bei unsachgemäßer Düngung und in der Nylonproduktion freigesetzt wird, und die früher als Treibgase und Kühlmittel verwendeten Fluorchlorkohlenwasserstoffe auf, außerdem die sehr langlebigen perfluorierten Kohlenwasserstoffe und das ebenfalls langlebige und als Isoliermittel eingesetzte Schwefelhexafluorid. All diese Gase werden von den internationalen Klimaschutzverträgen erfasst.
Das mit Abstand wichtigste natürliche Treibhausgas ist übrigens Wasserdampf, dessen atmosphärische Konzentration durch die globale Erwärmung ebenfalls zunimmt und diese dadurch verstärkt.
Aber das ist eine andere Geschichte. Hier soll es zunächst nur um das aus menschlichen Aktivitäten stammende CO2 gehen. Wie erwähnt, verbleibt nicht alles emittierte CO2 in der Atmosphäre. Zwischen 2012 und 2021 haben die Ozeane jährlich im Durchschnitt zehn Milliarden Tonnen davon aufgenommen.
Die Biosphäre nahm elf Milliarden Tonnen auf, wobei es in beiden Fällen um Mengen geht, die zusätzlich zu den viel größeren natürlichen CO2-Kreisläufen sind. 19 Milliarden Tonnen CO2 wurden hingegen nicht wieder aus der Atmosphäre entfernt, sondern trugen zur Anreicherung in der Atmosphäre bei.
Dieser Teil des Treibhausgases, das durch Entwaldung, das Trockenlegen von Mooren und das Umbrechen von Weiden und altem Prärieland, aber vor allem durch die Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt wird, bleibt nun für mehrere Jahrtausende in der Luft, bevor es nach und nach durch sehr langsame geologische Prozesse in Sedimenten gebunden wird.
Zu Beginn der Industrialisierung betrug die CO2-Konzentration in der Atmosphäre einige Jahrtausende lang rund 280 Moleküle pro einer Million Luftmoleküle (ppm, parts per million). Inzwischen ist der Jahresdurchschnitt der Konzentration schon fast bei 420 ppm angekommen, so viel wie seit mehreren Millionen Jahren nicht mehr.
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