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"Deutschland den Deutschen" oder "Der Esel im Pferdestall"
Zu den Preisträgern des Echo gehörten dieses Jahr auch "Farid Bang" und "Kollegah". Im Vorfeld der Verleihung wurde dieses Mal ausnahmsweise nicht mit homophoben, gewaltverherrlichenden und sexistischen, sondern mit antisemitischen Liedzeilen provoziert. Der berechtigte öffentliche Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten, Campino verlas eine hörenswerte Verlautbarung, das Internationale Auschwitz Komitee veröffentlichte drei Pressemitteilungen zu diesem Thema und Künstler, die in der Vergangenheit mit dem Echo ausgezeichnet wurden, gaben ihre Trophäe zurück.
Wie so häufig in letzter Zeit lohnt sich der Blick in Richtung AfD, um zu lernen, wie sich wahrhaft jedes Ereignis mit dem Thema Zuwanderung und Migration verknüpfen lässt. Alice Weidel hat in diesem Fall diese ehrenvolle Aufgabe übernommen und eine Facebook-Kachel mit dem Inhalt "Farid Bang - Nichts weiter als ein asozialer Marokkaner! Staatsbürgerschaft aberkennen und abschieben!" veröffentlicht. Der Kachel angefügt ist ein Text, der die Forderung erklärt ("zum Glück!" möchte man sagen, da man sonst davon ausgehen müsste, die AfD wolle Farid Bang seine marokkanische (!) Staatsbürgerschaft aberkennen). Der gesamte Facebook-Post lässt sich dabei in drei Punkten zusammenfassen: 1. Verurteilung antisemitischer Strömungen, 2. implizite und explizite Diffamierung des Islam und 3. Forderung nach Ausbürgerung von Farid Bang.
Fremdländische Namen, nichtdeutsche Wurzeln
Dass die AfD antisemitische Worte und Taten ausschließlich in Richtung des Islam adressiert, ist ja bereits hinreichend bekannt (siehe dazu auch meinen Beitrag auf MiGAZIN). In höchstem Maße auffällig ist hingegen die Forderung nach Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft gegenüber Farid Bang, der mit bürgerlichem Namen Farid Hamed El Abdellaoui heißt (was Alice Weidel ebenfalls nicht unerwähnt lässt).
Farid Bang befindet sich damit in illustrer Gesellschaft mit:
- Aydan Özoguz, MdB und ehemals Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, die Alexander Gauland in Anatolien entsorgen wollte
- Deniz Yücel, Journalist der WELT, zweimalig ausgezeichneter "Journalist des Jahres" und ehemals politischer Gefangener des Erdogan-Regimes, den Alice Weidel nicht als deutschen Journalisten anerkennen mag
- Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, dem Carsten Hütter, MdL Sachsen, seine deutsche Heimat abspricht
- Aygül Kilic, Politikerin und Sozialassistentin, deren Kopftuch die AfD Neuburg-Schrobenhausen (ja, auch die heißen so) zum Anlass nimmt, sie als Islamistin und türkische Ultranationalistin zu verleumden und die allein deswegen von Beatrix von Storch an den Pranger gestellt wird (natürlich sind alle Anschuldigungen haltlos)
- Cem Özdemir, MdB und ehemaliger Vorsitzender der Bündnis 90/die Grünen, der von Jörg Urban, MdL Sachsen, nur namentlich erwähnt werden muss, damit die Menge "abschieben, abschieben" skandiert
Aydan Özoguz, Deniz Yücel, Aiman Mazyek, Aygül Kilic, Cem Özdemir oder eben auch Farid Hamed El Abdellaoui, denen die AfD ihre Staatsbürgerschaft entziehen möchte, haben eines gemeinsam. Sie alle haben "fremdländische" Namen und nicht-deutsche Wurzeln, man könnte sie auch als Deutsche mit Migrationshintergrund bezeichnen. Und genau deshalb offenbart Alice Weidels Facebook-Post zur Echo-Verleihung die gesamte innere Haltung ihrer Partei.
Obwohl "Farid Bang" und "Kollegah" das Echo-prämierte Album zu gleichen Teilen gemeinsam produziert haben, soll nur "Farid Bang", aber eben nicht "Kollegah", wegen dessen antisemitischer Inhalte ausgebürgert werden. Beide sind Muslime, beide haben einen Migrationshintergrund, doch raten Sie mal, wie "Kollegah" mit bürgerlichem Namen heißt. Genau: Felix Blume. Und der Migrationshintergrund? Nun, Blumes Vater stammt aus Kanada. Das erscheint auch der AfD mutmaßlich der Hetze ungeeignet. So verweist Alice Weidel also nur auf Blumes muslimischen Glauben, den dieser durch seinen algerischen Stiefvater kennengelernt hat.