Die deutschen Jugendlichen sind weltweit am längsten und am häufigsten online

Britische Jugendliche interessieren sich für Porno-Sites, womit sie nicht allein sein werden ...

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Natürlich sind Kinder und Jugendliche neugierig und schauen sich in der Welt um. Das machen sie auch online, und interessant sind die Dinge, die sie nicht sehen sollen. Nicht verwunderlich ist daher, dass sie nach pornographischen Seiten Ausschau halten.

Auch wenn eine aktuelle Umfrage ergeben hat, dass über 60 Prozent der Eltern behaupten, sie würden zusammen mit ihren Kindern online gehen, werden diese in aller Regel alleine hinter dem Bildschirm sitzen - und haben so die Möglichkeit, schnell sich auch dort umzuschauen, wo sie eigentlich nicht hin sollten. Angeblich stromern 20 Prozent oder 290.000 der britischen "Internetkids" auf Sexsites herum, während sich ein Viertel auch für Sites mit Glücksspielen interessiert. Sogar ein Zehntel der unter Zehnjährigen ist von letzteren angetan, wobei hier ja wohl nicht so viel passieren kann, weil sie noch keine Kreditkarten besitzen.

Nach dem Bericht von NetValue vom letzten Monat sind in Großbritannien mehr Jugendliche unter 17 Jahren im Internet unterwegs als in jedem anderen europäischen Land. Durchschnittlich loggen sich die britischen Jugendlichen 2,2 Mal täglich ein und halten sich im Monat fast sechs Stunden im Internet auf, was im Vergleich zum Fernsehkonsum noch immer recht wenig ist.

Neben Sex und Glücksspielen stehen Musik und Videos ganz oben. Immerhin 38 Prozent laden sich Musik aus dem Internet herunter (was sich aber mit den Veränderungen bei Napster und Co. reduzieren könnte). 34 Protzent nutzen Instant Messaging. Gegenüber den Kommunikationswünschen fällt allerdings die Lust auf Online-Spiele erstaunlich weit zurück. Gerade einmal 5,2 Prozent spielen online.

Aber auch wenn mehr britische Jugendliche online gehen, so sind die deutschen 11 Stunden im Monat online: mehr als doppelt so lange als der Durschnitt der gesamten europäischen Jugendlichen. Das habe auch damit zu tun, dass die Internetzugänge in Deutschland schneller seien. Und die deutschen Jugendlichen stellen noch einen Rekord ein: mit 2,8 Internetsitzungen pro Tag stehen sie an der Spitze der Welt. Die amerikanischen Jugendlichen stehen hier mit 2,3 Sitzungen nur an zweiter Stelle.

Dafür aber weiß NetValue noch zu berichten, dass zwar in Deutschland mittlerweile auch 41,2 Prozent aller Internetbenutzer Frauen sind (USA: 47,8; Frankreich: 41,6; Großbritannien: 35,3, Spanien: 33,5), aber die Zahlen der Mütter im Verhältnis in Deutschland mit 30 Prozent niedriger als in den anderen Ländern liegt. Dafür aber gehen die deutschen Mütter wie die deutschen Jugendlichen am häufigsten ins Internet, während die spanischen am längsten herumsurfen, die französischen am meisten Emailen und die englischen, was den E-Commerce erfreuen wird, am häufigsten auf die Bannerwerbung klicken. Hier sind die amerikanischen Mütter allerdings noch führend, während die deutschen von den angebenen sich am meisten zurückhalten.