Die lästige teure Endlagerfrage

Seite 4: Australien sieht Endlagerung als Geschäftsmodell

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Als mögliche Lösung für die weltweit ungelöste Atommüllfrage bringt sich derweil Australien ins Spiel. Zwar verfügt das Land über keine Atomkraftwerke, doch der Uran-Lieferant sieht darin ein mögliches großes Geschäft. Nun hat eine Regierungskommission vorgeschlagen, ein riesiges Endlager zu bauen. Fünf Milliarden australische Dollar (etwa 3,25 Milliarden Euro) könne das Land darüber jährlich in den nächsten 30 Jahren an Gewinn einfahren, wird vorgerechnet. 390.000 Tonnen abgebrannter Brennstäbe, etwa 13% der inzwischen zwischengelagerten Menge, könne sicher im australischen Süden gelagert werden, meint die Kommission.

Das Lager könnte im wirtschaftlich stark gebeutelten australischen Süden für etwa 145 Milliarden australische Dollar gebaut werden und schon 2020 in Betrieb gehen. Die Regierung habe dazu noch keine Entscheidung getroffen, sagte der Premierminister Jay Weatherill. Er geht von einer "emotional aufgeladenen Debatte" aus, in der alle Meinungen Gehör finden müssten. Die Kommission will im Mai ihren Endbericht vorlegen und dann beginnt wohl die Diskussion über das Projekt erst richtig. Die Grünen halten die Zahlenspiele schon als dubios zurückgewiesen und kündigen Widerstand dagegen an, aus Australien eine weltweite Atommüllkippe zu machen.