Drohne Ochotnik: Erster serienmäßig gebauter Kampfjet ohne Besatzung
Seite 2: Der limitierende Faktor
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Doch der limitierende Faktor für einen Einsatz von unbemannten Kampfdrohnen wäre nur die Produktionskapazität.
Allerdings ist der Aufwand, eine Drohne wie die Ochotnik mit einem Eigengewicht von 20 Tonnen herzustellen, nicht geringer als der, ein herkömmliches bemanntes Flugzeug wie die SU-57 zu bauen.
Viele Armeen der Welt arbeiten fieberhaft an schweren, düsengetriebenen Kampfdrohnen. Hier wäre die US-australische Boeing MQ-28 Ghost Bat zu nennen, die amerikanische Valkyrie, die türkische Bayraktar Kızılelma oder gleich mehrere chinesische Entwürfe.
Falls dieses Jahr tatsächlich die Serienproduktion der Suchoi S-70 Ochotnik startet, würde Russland die erste Serienproduktion einer großen Jet-Drohne mit Tarnkappeneigenschaften gelingen.
Mit der Überführung der Suchoi S-70 in die Serienproduktion in diesem Jahr sehen wir eine weitere Evolution in der Kriegsführung. Russland ist eines von nur drei Ländern weltweit, welches Tarnkappenflugzeuge in seinen Arsenalen hat.
Doch die russische SU-57 kann mit vermutlich nur 32 gebauten Einheiten nicht mit den Stückzahlen der chinesischen J-20 mit über 250 Flugzeugen oder der amerikanischen F-35, die auf über 1000 kommt, mithalten.
Falls es Russland jedoch gelingen würde, eine KI in die neue S-70 zu integrieren, dann würde die Ochotnik die Produktion von weiteren, bemannten Kampfflugzeugen vermutlich obsolet machen. Zwar sind bemannte Kampfflugzeuge wie die F-35 oder die Su-57 ähnlich leistungsfähig wie die Ochotnik, oder sogar leistungsfähiger.
Doch der Verzicht auf den Piloten würde einen entscheidenden Durchbruch in der Kriegsführung darstellen. Wenn es gelingt, eine leistungsfähige KI zu implementieren. Erst dann kann die S-70 ihr volles Potenzial entfalten.
Die Herausforderung der Massenproduktion im Rüstungswettlauf
Die Produktionsressourcen für ein komplexes Fluggerät sind naturgemäß begrenzt. Mit dem Fokus auf die Produktion der neuen Ochotnik-Drohne könnte sich Russland dadurch technologisch an die Spitze des Kampfflugbaus katapultieren und fast eine ganze Generation des Flugzeugbaus überspringen.
Statt massenhaft noch bemannte Flugzeuge der fünften Generation zu bauen, wie das etwa die USA mit der F-35 macht, hätte Russland gleich ein Flugzeug der sechsten Generation zur Verfügung.
Die Frage ist, ob es Russland gelingt, eine entsprechende Massenproduktion aufzubauen. Westliche Sanktionen dürften hierbei, wie in der gesamten russischen Rüstungsindustrie, nicht der limitierende Faktor sein.
Strategische Drohnen: Kosten-Nutzen-Analyse
Eine weitere spannende Frage ist, ob Großdrohnen wie die Ochotnik effizienter und effektiver sind als kleinere und damit vermutlich kostengünstigere strategische Drohnen wie die oben genannte Bayraktar Akinci.
Denn auch die Ochotnik wird trotz ihrer Tarnkappeneigenschaften durch moderne Luftabwehr verwundbar sein. Genau wie die Akinci. Die Ochotnik dürfte aber aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit eine größere Überlebenschance haben als die Akinci. Zudem ist die manövrierfähiger.
Wie diese Evolution der unbemannten Fluggeräte ausgehen wird, wird sich noch zeigen. In jedem Fall aber läutet der Start der Serienproduktion der Ochotnik den Anfang vom Ende des Baus von bemannten Kampfflugzeugen ein.