Dschihadisten im Strom der Flüchtlinge

Seite 6: Weitere Dschihadisten (alphabetisch):

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Nicht in allen Fällen wurde das genaue Einreisedatum bekannt. Die betreffenden Personen sind hier alphabetisch aufgelistet.

- Abdulmalik A.: Er schloss sich in Syrien zunächst der damaligen Jabhat al-Nusra und Mitte 2013 dem Islamischen Staat in Deir Ezzor an. Im Frühjahr 2013 ermordete er bei Tabqa einen syrischen Soldaten, den er zwang, sich sein eigenes Grab zu schaufeln. Am 9. Mai 2017 wurde Abdulmalik A. in Magdeburg in der Plattenbausiedlung Neustädter See (Schrotebogen) festgenommen.

- Mohamed B. H.: Mohamed B. H. ist Marokkaner und beantragte in der Bundesrepublik Asyl, machte aber widersprüchliche Angaben zu seiner Person. Im Februar 2017 drohte er mit einem Bombenanschlag auf das Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in Borsdorf (Steinweg 3). Nach Meldungen von V-Leuten des Verfassungsschutzes hatte er ab dem 8. April 2017 einen Bombenanschlag auf die russische Botschaft in Berlin (Unter den Linden 63-65) geplant. Daher wurde er noch am selben Tag in der Flüchtlingsunterkunft in Borsdorf bei Leipzig festgenommen. Am 21. April 2017 entschied das Amtsgericht Leipzig, dass Mohamed B. H. in seine Heimat abgeschoben werden darf. Daraufhin wurde Mohamed B. festgenommen und in eine Abschiebungs-Hafteinrichtung in Rheinland-Pfalz überstellt.

- Mousa H. A.: Der Syrer war seit 2012 Mitglied in der Jabhat al-Nusra und kämpfte gegen die syrische Armee. Am 9. Mai 2017 wurde er in einem Flüchtlingsheim in Berlin-Köpenick (Alfred-Rand-Straße 19 festgenommen.

- Am 28. Juli 2016 wurde in dem Flüchtlingsheim im früheren Bahnhofsgebäude von Herbrechtingen bei Heidenheim ein 20-jähriger Geflüchteter aus Syrien vom SEK festgenommen. Der Mann hatte damit geprahlt, er habe in Syrien für den Islamischen Staat gekämpft und hätte weiterhin Kontakte zu der Terrororganisation. Die Polizei durchsuchte sein Zimmer und beschlagnahmte ein oder zwei Handys. Wenig später wurde der Geflüchtete freigelassen, da die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart keine Fluchtgefahr sah. Eine LKA-Sprecherin erklärte, die "Grobsichtung" der Handys habe den Terrorverdacht nicht erhärtet.

- Am 25. Juni 2017 wurde in Ulm-Oststadt (König-Wilhelm-Straße) ein namentlich nicht genannter Flüchtling aus Syrien durch die Beweissicherungs- und Festnahme Einheit (BFE) aus Göppingen festgenommen. Es soll sich um ein Mitglied der Jabhat al-Nusra handeln, was der Festgenommene bestreitet. Es wurden ein PC, ein Handy und rund 100 g Haschisch beschlagnahmt.

(…)

Selbst wenn die Terrorverdächtigen in den Flüchtlingslagern keine eigenen Anschlagspläne in Deutschland verfolgen, sind sie dennoch gefährlich, weil sie - angesichts der miserablen Zustände in den provisorischen Flüchtlingsheimen - andere Flüchtlinge agitieren. In München und Nürnberg traten salafistische Werber gar als "Willkommensgruppe" auf.