Falschinformation zu Corona: Opposition übt Kritik an Gesundheitsministerium
Seite 3: Ministerium versendet nur Mail, RKI schweigt
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Im BMG und im mitverantwortlichen Robert-Koch-Institut versucht man die Kritik an dem Fauxpas auszusitzen. Auf mehrfache Nachfrage unserer Redaktion zog man sich im Ministerium auf das zitierte Statement zurück. Zwei zentrale Fragen aber ließ das BMG unbeantwortet.
Erstens, ob die Falschinformation über die Gefährdungslage bei einer Covid-19-Erkrankung an der Stelle korrigiert wird, an der sie verbreitet wurde: in Printmedien und Radiospots der Republik. Das ist presserechtlich Standard.
Und zweitens, ob und wie das Qualitätsmanagement im Pressestab des Ministeriums verändert wird, um ähnliche Fehler künftig zu vermeiden.
Eine Korrektur der irreführenden Angabe ist auch auf der vom BMG betriebenen Seite zusammengegencorona.de, die auch von RKI und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mitverantwortet wird, bis heute nicht zu finden. Auch wird dort nicht über den Fehler aufgeklärt. Der Fake-Faken-Booster ist schlichtweg verschwunden.
In Antworten an Medien hatte das BMG zuvor noch erklärt, man habe "unter anderem" eine Mail über einen Presseverteiler geschickt. Tatsächlich sind bis heute wohl keine weiteren Korrekturmaßnahmen erfolgt.
Auch beim RKI hüllt man sich in Schweigen. "Bitte wenden Sie sich ans BMG, das die Federführung hat", hieß es von dort auf Telepolis-Anfrage. Und: "Das RKI äußert sich generell nicht zu behördeninterner Kommunikation."
Das Gesundheitsministerium und das Robert-Koch-Institut nehmen damit nicht nur in Kauf, dass Bürgerinnen und Bürger sich aufgrund der falschen Risikoangabe aus dem "Fakten-Booster" zu einer Impfung entscheiden – und befördern damit den Vorwurf von Maßnahmengegnern jeglicher Couleur, die Bundesregierung betreibe Panikmache.
Die verantwortlichen Institutionen untergraben mit ihrer Krisenkommunikation aber auch grundsätzlich ihre Autorität. Denn der Umgang mit der verbreiteten Falschinformation und dem eigenen Fehler ist maßgeblich darauf ausgerichtet, sich selbst zu schützen. Die gesundheitliche Aufklärung und der Schutz der Bürgerinnen und Bürger scheint diesem Ziel untergeordnet.
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