Falschinformation zu Corona: Opposition übt Kritik an Gesundheitsministerium

Seite 2: Kritik von Opposition im Bundestag

Trotz der Löschung der Falschinformationen fordern Vertreter der Oppositionsfraktionen im Bundestag nun weitere Konsequenzen. Der Abgeordnete der Linken, Andrej Hunko, warf der Bundesregierung vor, aus Einschätzungen des Sachverständigenrats nichts gelernt zu haben. Das Gremium berät die Bundesregierung zur Pandemiepolitik und hatte politische Maßnahmen sowie die Krisenkommunikation beanstandet.

"Unbeirrt setzt das Gesundheitsministerium eine Risikokommunikation fort, die mit öffentlicher Gesundheit wenig zu tun hat", so Hunko gegenüber Telepolis: "Statt evidenzbasiert, sachlich und differenziert Risiken zu kommunizieren, setzt Gesundheitsminister Karl Lauterbach weiter auf Angst."

Dass sein Ministerium dazu offenbar auch Daten manipulativ darstelle, sei ein Skandal. Es sei überfällig, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Stattdessen zerstöre die Bundesregierung dieses Vertrauen immer weiter.

Die fast stillschweigende Löschung der Falschinformation ist auch dem CSU-Bundestagsabgeordneten und Mediziner Stephan Pilsinger zu wenig.

Dass Bundesminister Lauterbach sein Haus offenbar angewiesen hat, seinen eigenen "Fakten-Booster" wieder zu löschen, nachdem festgestellt wurde, dass die Fakten nicht Fakten sind, kann ich mir gut vorstellen. Wenn vermeintliche Fakten als nicht zutreffend erkannt werden, muss man sie eben korrigieren, nicht in toto löschen.

Wie wir in den vergangenen Monaten sehen mussten, widerspricht der Bundesminister und Bundestagsabgeordnete Lauterbach dem Wissenschaftler und der Privatperson Prof. Dr. Lauterbach in öffentlichen Statements oder via Twitter nicht selten noch am gleichen Tag. Das verunsichert die Bevölkerung zutiefst und ist für einen Bundesminister – auch noch in einer Pandemielage – untragbar.

Stephan Pilsinger, CSU

Als eines der Probleme bezeichnet Pilsinger auch "mangelnde bis nicht vorhandene Kommunikation" des Ministers mit den Vertretern seines eigenen Hauses. Dies bekomme er als Abgeordneter immer wieder zu hören. "Bundeskanzler Scholz sollte sich überlegen, ob er seinen Minister nicht bald einmal zu einem grundlegenden Rapport bestellt", so der CSU-Abgeordnete gegenüber Telepolis.

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