Fifa-Funktionäre: Weil sie es (sich) wert sind
Seite 2: Vergleiche statt Begründungen
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Der damals beteiligte und 2014 wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 28,5 Millionen Euro zu dreieinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilte und danach wieder zum Präsidenten des FC Bayern München gewählte Fußballmanager Ulrich Hoeneß setzte 2009 noch einen drauf und "wünschte" sich in einem Interview mit der Wirtschaftswoche eine neue Abgabe, die von allen deutschen Haushalten bezahlt werden und ausschließlich Fußballvereinen zugutekommen sollte. Ihre Höhe sollte der Vorstellung des Fußballfunktionärs nach bei monatlich zwei Euro liegen.
Diese Summe rechtfertigte Hoeneß mit Vergleichen, die in seinem Milieu offenbar aussagekräftig sind: "Zwei Euro im Monat für Fußball zu bezahlen - das ist nicht mal eine halbe Schachtel Zigaretten oder ein kleines Bier in der Kneipe" (vgl. FC Bayern München will neue Abgabe).
Aussubventionierter Tauschwert
Harald Schmidt erklärte den Zuschauern damals mit einem sehr anschaulichen Apfelbeispiel den Tauschwert, der sich nicht aus einer bloßen Behauptung, sondern aus einem Angebot und einer Nachfrage ergibt: Übersteigt die Nachfrage ein Angebot, kann der Preis dafür heraufgesetzt werden. Tut sie das nicht, gibt es aus marktwirtschaftlicher Sicht weder einen Anlass noch eine Rechtfertigung dafür.
Bislang hat die Fifa keine Schwierigkeiten, die Ratsposten zu besetzen. Das spricht dafür, dass die Gehälter dort eher zu hoch als zu niedrig sind. Genauso wie die von Politikern, deren Stellen ähnlich problemlos besetzt werden können.
Dass Politiker und Fifa-Funktionäre trotzdem so hohe Gehälter kassieren, liegt daran, dass die Bereiche, in denen sie tätig sind, zu großen Teilen anders finanziert werden: Die deutsche Rundfunkgebühr, von der der Fußball maßgeblich profitiert, ist nicht abhängig davon, wie viele Leute tatsächlich für ein Angebot bezahlen wollen.
Andere Subventionen an diesen Sport fließen etwas versteckter: So werden beispielsweise Aktiengesellschaften, die mit schöner Regelmäßigkeit ein- oder zweimal die Woche so viele Gewalttäter zu rituellen Schlägereien und Sachbeschädigungsorgien anlocken, dass sich die Polizei an solchen Tagen kaum mehr um etwas anderes kümmern kann, nicht einmal zur Finanzierung der Wochenendzuschläge herangezogen (geschweige denn für die auf den Steuerzahler abgewälzten Kosten, welche ihr Geschäftsmodell tatsächlich verursacht).
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