Forencheck: FFP2-Maskenpflicht, Gefahren des Kohleabbaus und möglicher Ersatz für Steinkohle aus Russland
Seite 3: Wie könnte die russische Kohle ersetzt werden?
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- Woher kommt die Steinkohle und wie gefährlich ist ihr Abbau?
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"Vorräte reichen vier bis sechs Wochen", zitiert ein User aus einem Bericht auf Yahoo.
Nun, zunächst wirkt diese Zahl nicht wirklich beunruhigend. Zumal Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck laut einem Bericht des Spiegels darüber nachdenkt, für den Winter eine Kohlereserve für die Kraftwerke aufzubauen, die für 30 Tage reichen würde.
Vier bis sechs Wochen scheinen da völlig im Rahmen, zumal auch die entsprechenden Lagerkapazitäten vorhanden sein müssten. Schließlich importiert Deutschland über 32 Millionen Tonnen Steinkohle pro Jahr. Das heißt, pro Woche werden in Kraftwerken und Industrieanlagen über 600.000 Tonnen Kohle verfeuert.
Mit mehr als 18 Millionen Tonnen stammt über die Hälfte der Steinkohleimporte aus Russland, mit weitem Abstand gefolgt von den USA, Australien und Kolumbien.
"Steinkohleimporte aus Russland können in wenigen Monaten vollständig durch andere Länder ersetzt werden. Insbesondere aus den USA, Kolumbien und Südafrika. Aber auch aus Australien, Mosambik und Indonesien", sagt Alexander Bethe, Vorstandsvorsitzender des Vereins der Kohlenimporteure e.V..
Ein Forenkommentar beschäftigte sich mit der Frage, ob für einen solchen Wechsel genügend Schiffe zur Verfügung stünden und ob der Transport zu zusätzlichen Emissionen führen würde. Aufgrund des enormen Transportvolumens auf See ist die globale Schifffahrt zwar eine wichtige CO2-Emittentin, laut Umweltbundesamt ist der Schiffstransport aber weniger CO₂-intensiv als der Transport auf der Schiene:
Die meisten Schiffe verbrauchen pro Tonnenkilometer im Vergleich zu Lkw oder Bahn deutlich weniger Kraftstoff. Die Werte können aber je nach Schiffs- oder Lkw-Größe stark variieren.
Kohle wird in Frachtschiffen mit Kapazitäten von zum Teil mehr als 100.000 Tonnen transportiert, sodass hier keine enormen zusätzlichen Schiffsbewegungen zustande kämen.
In Hinblick auf den CO₂-Ausstoß wäre es am besten, die Kohleimporte durch erneuerbare Energieträger zu ersetzen, der Schiffstransport spielt da kaum eine Rolle. Und auch im Hinblick auf Umweltfolgen und Menschenrechtsverletzungen ist die Kohle aus Übersee keine Alternative zu russischen Importen. Vornehmlich werden von internationalen Organisationen immer wieder Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem kolumbianischen Tagebau "El Cerrejón" angeprangert. Aber auch aus Südafrika und Indonesien wird über eine Kriminalisierung von Kohlegegner:innen berichtet.