Forencheck: Kosten der Energiewende, Fauci zu PCR-Tests und Quarantäneverstöße
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Drei Fragen aus dem Forum. Eine Telepolis-Kolumne
Was kostet die Energiewende?
Wir sind Weltmeister beim Strompreis. In keinem anderen Land der Welt kostet der Strom so viel wie in Deutschland. Im Jahr 2019 haben wir bei Stromkosten in Privathaushalten 30 Cents pro Kilowattstunde geknackt und 2022 überschreiten wir schon die 35 Cents pro kWh".
Das schreibt ein Kommentator in Bezug auf den Telepolis-Artikel Was tun gegen hohe Strompreise? von Wolfgang Pomrehn.
Das ist zunächst richtig, bzw. wurde Deutschland bei den Verbraucherstrompreisen Stand Juni 2021 knapp geschlagen dem britisch-atlantischen Überseegebiet Bermuda.
"Die Energiewende hat in ihren ersten 20 Jahren mehr als 388 Milliarden Euro gekostet. Im Jahr 2000 startete die Energiewende mit 2,0 Milliarden Euro Kosten pro Jahr. Die jährlichen Ausgaben stiegen jedes Jahr auf mittlerweile 42,5 Milliarden Euro", heißt es in dem Kommentar weiter.
Hier wird es schon komplizierter. Wie lassen sich genau die Kosten der Energiewende beziffern? Sollten hier die Gesamtbeträge gemeint sein, die pro Jahr über die EEG-Umlage erhoben wurden, dann stimmen diese Zahlen nicht ganz. Im Jahr 2000 flossen 880 Millionen Euro an EEG-Umlagen, im Jahr 2011 wurde mit 16,76 Milliarden Euro ein Höchststand erreicht und in den letzten Jahren hat sich die Umlage bei elf Milliarden Euro im Jahr eingependelt.
In Bezug auf künftige Kosten der Energiewende stellt das ifo-Institut fest:
Um Aussagen über die Kosten der Energiewende zu beurteilen, muss zunächst klar sein, welche Arten von Kosten einbezogen werden.
Demnach könnten einerseits die Gesamtkosten für den Aufbau von Erzeugungstechnik und Infrastruktur betrachtet werden oder in einem weiteren Szenario die Folgen für Wertschöpfung und Beschäftigung, oder, noch darüber hinausgehend, die externen Kosten miteinbezogen:
Dies können beispielsweise Folgen des Klimawandels selbst sein. Die Kosten abzuschätzen, die aus dem Ausstoß einer Tonne CO2 langfristig global entstehen, ist natürlich schwierig. Schätzungen schwanken zwischen 40 Euro und 350 Euro, extreme Szenarien kommen auf noch höhere Werte.
Trotz dieser Unsicherheiten müssen die Kosten mit einbezogen werden, um die Dimension des Problems zu begreifen. So ergäben sich aus den Treibhausgasemissionen Deutschlands allein im Jahr 2018 externe Kosten in Höhe von 35 bis 300 Milliarden Euro.
Dem Wandel des Energiesystems müssten demnach dann die Vermeidungskosten gutgeschrieben werden, die Kosten der Energiewende würden dadurch gegenüber dem Verharren im fossilen Energiesystem sinken.
Letztlich hatte sich das in den letzten Jahren bereits bei der Kohleverstromung gezeigt: Angesichts steigender CO₂-Preise wurde die Kohle gegenüber Erneuerbaren zunehmend unwirtschaftlich. Durch die exorbitant gestiegenen Gaspreise ist die Kohle nun kurzfristig wieder wettbewerbsfähig geworden. Doch von Dauer wird das wahrscheinlich nicht sein.
Die Senkung der EEG-Umlage sollte nun eigentlich eine Maßnahme sein, um die privaten Haushalte beim Strompreis zu entlasten. Doch die Entlastung kommt bisher nicht bei den Haushalten an, wie etwa die Tagesschau Anfang Januar berichtete.