Gaskrise: Der soziale Zusammenhalt wird brüchig
Seite 2: Soziale Probleme zeigen sich immer deutlicher
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Das ist leichter gesagt als getan; dass die Belastungen der Bürger immer größer werden, lässt sich nicht mehr leugnen. Gaskunden müssten sich darauf einstellen, dass sich ihre monatlichen Abschlagszahlungen verdreifachen, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Donnerstag gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Bei denen, die jetzt ihre Heizkostenabrechnung bekommen, verdoppeln sich die Abschläge bereits – und da sind die Folgen des Ukraine-Krieges noch gar nicht berücksichtigt. Ab 2023 müssen sich Gaskunden auf eine Verdreifachung der Abschläge einstellen, mindestens.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur
Für Aufsehen hatte letztens die Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde gesorgt. Wegen gestiegener Gaspreise hatte sie die Versorgung von rund 600 Wohnungen mit warmem Wasser eingeschränkt.
Auch anderenorts zeigen sich die ersten Auswirkungen. Die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtete am Donnerstag, dass erste Wohnungsgesellschaften in Sachsen-Anhalt jetzt die Warmmieten drastisch erhöhen. Auch mit Verweis auf steigende Energiepreise.
Demnach steigen die Heizkosten mitunter um das Zwei- bis Dreifache. "Ich weiß nicht, wie das alle Mieter stemmen sollen", sagte demnach Jens Zillmann, Verbandsdirektor der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt.
In Quedlinburg (Landkreis Harz) steigt dem Bericht zufolge der Preis für Fernwärme um das 2,34-fache im Vergleich zum Vorjahr. Bei einer Kaltmiete von fünf Euro je Quadratmeter liegen die monatlichen Heizkosten inzwischen bei durchschnittlich 2,63 Euro. Zuvor waren es ein bis 1,10 Euro. "Bei einer 60 Quadratmeterwohnung steigt die Warmmiete dadurch um etwa 90 Euro", so Sven Breuel, Geschäftsführer der Wohnungswirtschaftsgesellschaft Quedlinburg.
Ähnlich sieht es in Wolfen (Landkreis Anhalt Bitterfeld) aus; dort werden die Heizkosten um das Dreifache angehoben. Ein Großteil der dortigen Plattenbauwohnungen wird dort mit Fernwärme versorgt. Laut MZ gibt es dort erhebliche Mietsteigerungen. In einem Fall steigt die Warmmiete von 501,99 Euro auf 849,25 Euro.
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