Gasversorgung für kommenden Winter unsicher

Seite 2: Haushalte mit Gasheizungen haben ein Problem

Die Bürger könnten dagegen einen deutlichen Betrag leisten, wenn sie die Heizung abdrehen würden. Laut Studie nutzen etwa 21 Millionen Haushalte Erdgas zum Heizen, aber auch zur Warmwasserbereitung. Hier sieht der BDEW die große, kurzfristig erschließbare Einsparpotenziale.

Vor dem Hintergrund, dass die Komfortbedürfnisse eine Rolle für den Verbrauch spielen, empfiehlt der BDEW: "Hier könnte kurzfristig etwa eine massive Einsparkampagne der Bundesregierung ansetzen".

Außerdem würden "die zu erwartenden massiven Preissteigerungen für Heizenergien das Energiesparen in den Haushalten weiter befördern". Und der eine oder andere nutzt dann vielleicht auch öfter den Kamin oder einen elektrischen Heizlüfter.

Das Fazit der BDEW-Studie: Die Bundesrepublik kann sich nicht schnell vom russischen Erdgas trennen.

Wir können den Import russischen Erdgases Stand heute nur zum Teil ersetzen. Alternativen wie Flüssigerdgas können helfen, fehlende Mengen auszugleichen. Eine Ausweitung der inländischen Förderung ist begrenzt bzw. unsicher. Auch Optionen wie zum Beispiel Biogas stehen insbesondere kurzfristig nur begrenzt zur Verfügung. Hier müssen mit Blick auf den Anbau von Energiepflanzen auch ökologische Aspekte und mögliche negative Folgen für die Wasserressourcen bedacht werden.


Kerstin Andreae

Eine Abkehr vom russischen Erdgas ist nur auf lange Sicht möglich, durch Ausbau der erneuerbaren Energien, durch beschleunigte Sanierung von Altbauten, durch die Nutzung von grünem Wasserstoff, durch die "Ablösung fossiler Technologien" und durch mehr Lieferungen von verflüssigtem Erdgas (LNG) aus den USA oder Australien. Billig ist das alles nicht zu haben und das meiste auch nicht schnell.