Gegen Terrorismus und Klimawandel

Seite 2: Flutkatastrophe hätte Folgen für ganz Deutschland

Mit frappierenden Folgen für ganz Deutschland: Weil Leitungstrassen, Umspannwerke oder Transformatoren zerstört werden, kommt es bundesweit zu Stromausfällen, die Kraftwerke an der Küste, vor allem die vielen Windkraftwerke, könnten ihren Strom nicht mehr ins Netz einspeisen.

Das Bundesamt erwartet "bundesweite Einschränkungen in der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung", nirgendwo sonst ist die Fleischproduktion in Deutschland stärker konzentriert, als in den jetzt überschwemmten Gebieten Niedersachsens. Es werde "Engpässe in der Treibstoffversorgung" geben, viele Raffinerien und Lager für Benzin oder Diesel befinden sich in Küstennähe und sind jetzt überschwemmt.

Besonders in den Stromausfallgebieten seien "massive Einschränkungen bis hin zu Totalausfall der Telekommunikations- und Informationsinfrastruktur" zu befürchten. Das Gesundheitssystem und die Rettungskräfte kämen an ihre Grenzen, die Experten des "Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe" erwarten bei einer solchen Sturmflut deutschlandweit bis zu 10.000 Tote, mehr als 10.000 Verletzte, mindestens eine Million Deutsche, die wenigstens eine Woche lang auf Hilfe angewiesen sind. Es kommt zu Firmeninsolvenzen, Arbeitslosigkeit und schweren politischen Verwerfungen.

Sieben solcher Risikoanalysen hat das BBK bislang erarbeitet - vier davon zu Extremwetterereignissen wie "Extremes Schmelzhochwasser" oder "Wintersturm". Auf den Seiten des Amtes heißt es: "Höhere Durchschnittstemperaturen werden für mehr und intensivere Wetterextreme sorgen. Dabei wird die Anzahl der besonders extremen und gefährlichen Wetterextreme besonders zunehmen."

Jede dieser Risikoanalysen wurde im Bundestag vorgestellt. Bis zur Covid-19-Pandemie interessierten sich die deutschen Volksvertreter dafür aber nicht sonderlich. Doch das hat sich grundsätzlich geändert. "Was genau geschah nach Erstellung der Risikoanalyse", wollte beispielsweise die Linksfraktion in einer Kleinen Anfrage zur Pandemie-Abschätzung von der Bundesregierung wissen.

Eine Antwort lautete: "Die Fähigkeit, bei Naturkatastrophen oder bei einem besonders schweren Unglücksfall Hilfe zu leisten und wieder sichere Verhältnisse herzustellen, ist eine Aufgabe des Bevölkerungsschutzes." Und der wird nun vergleichbar mit der Terrorabwehr aufgestellt.

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