George Soros übergibt 18 Milliarden US-Dollar seiner Open-Society-Stiftung
Wo und wie will der Spekulant damit in die Politik eingreifen?
Eine der Personen, die von Rechten gerne in Verschwörungstheorien als dunkler Drahtzieher gesehen wird, ist der aus Ungarn stammende Milliardär George Soros. Er hatte bekanntlich den Grundstein seines Vermögens 1992 mit einer Wette auf den Fall britischen Pfunds gelegt und seitdem in die "Offene Gesellschaft" vor allem im Osten Europas investiert.
Die sogenannten bunten Revolutionen waren von seiner Stiftung mit finanziert. Er ist gegen George W. Bush und später für Hillary Clinton angetreten ("Dear Hillary" - Politik und Philanthropie in den Soros-Leaks), kritisierte die Deregulierung der Finanzmärkte, spielte mit seinem Geld eine wichtige Rolle in der Ukraine bei der Orangen Revolution und nach dem Sturz der Regierung durch die Maidan-Bewegung.
Die Orban-Regierung ist besonders kritisch eingestellt, vornehmlich gegenüber einer von Soros finanzierten Universität. Orban beschuldigte Soros auch, die Flüchtlingskrise mit ausgelöst zu haben. Wie weit sein politischer Einfluss auch immer wirklich reichen mag, Soros hat demonstriert, dass ein einzelner reicher Privatmann mit seinem Geld einiges ausrichten kann, möglicherweise bis hin zum Sturz von Regierungen (Soros: Der Milliardär als Mäzen und Messias der Märkte).
Wie das Wall Street Journal berichtet, soll nun Soros fast 18 Milliarden US-Dollar seinen Open Society Foundations überschrieben haben. Die Stiftung wird nicht nur zu einer reichsten auf der ganzen Welt und zur zweitreichsten nach der Gates Stiftung, man kann vermuten, dass die Spekulationen nun hochkochen, wie und wo der nun 86-jährige Soros damit politisch eingreifen will. Die Frage ist natürlich auch, inwieweit damit auch finanzielle Interessen verbunden sein können. Der Verdacht wird genährt dadurch, dass Soros ein Komitee mitsamt Vorsitzenden einberufen hat, das die Investitionen der Stiftung kontrolliert.
Soros soll aber nicht mit den Milliarden der Stiftung spekulieren wollen. Allmählich soll das Geld aus dem Soros Fund Management in die Stiftung übergehen, aber das Geld will verwaltet werden. Man erwartet, dass die Wetten daher zurückgefahren und die Investitionen kleiner werden, um das Kapital der Stiftung nicht zu gefährden.
Mit 86 Jahren wird Soros nun seinen Nachlass ordnen und seinen persönlichen Sendungsauftrag über seinen Tod hinaus sichern wollen. Was auch immer Soros bezweckt, bedenklich ist die Macht, die einzelne Menschen kraft ihres riesigen Vermögens ohne demokratische Kontrolle ausüben und damit auch den Einfluss demokratischer Staaten unterlaufen können.