Hakim Bey: Ikone der Hackerkultur
Seite 2: Was bleibt?
Was bleibt von Hakim Bey?
Die 1990er-Jahre-Utopien des Cyberspace wurden im Geld der Dotcom-Milliardäre ersäuft und, nach Dotcom-Crash, 9/11 und War on Terror, als digitaler Zombie-Kapitalismus wiederbelebt: Manche Transhumanisten suchen heute auch Erleuchtung, aber eine, die man im Supermarkt kaufen kann, zusammen mit einer Tüte Popcorn.
Findet sich die TAZ heute vielleicht in Zivilgesellschaft und Kommunikationsguerilla? Die "Zivilgesellschaft" wird heute vielfach organisiert und finanziert von Philanthropen wie Soros und seiner mächtigen Open Society Foundation.
Kommunikationsguerilla-Desinformation verkauft ein neuer Wirtschaftszweig professionell: Cambridge Analytica gab den Mutterländern westlicher Demokratie eine Kostprobe davon, wie die Öffentlichkeit neu normiert werden kann, statt sie von Normen zu befreien.
Hakim Beys TAZ wird überrollt von Geld und Macht einer regressiven Medienkultur, von Konzerninteressen und neuer Militarisierung.
Literatur
Peter Lamborn Wilson, RIP
Hakim Bey: Primitive und Extropianer, Golem Nr.2, 2000, S.28-33
Catherine Repussard, Transnationale Öffentlichkeit zwischen Mobilisierung und Rückzug am Beispiel von Hakim Bey (1945-) und Gustav Landauer (1870-1919), Revue d’Allemagne et des pays de langue allemande [En ligne], 48-2, 2016
Pit Schultz/Geert Lovink: Der Anti-Barlow
Thomas Barth: Cyberspace, Neoliberalismus und inverser Panoptismus
Thomas Barth: Das Netz der Macht: Foucault
Thomas Barth: Konstruktive Paranoia: "Der Phrasenprüfer": Wau Holland, Mitbegründer des Chaos Computer Clubs
Thomas Barth: Inverse Panopticon: Digitalisierung & Transhumanismus