Herz mit Hilfsmotor
In leichten Fällen könnte eine Hilfspumpe herzkranke Patienten wieder auf Trab bringen
Für unter mäßiger Herzinsuffizienz leidende Patienten kommt eine Herztransplantation kaum in Betracht, einerseits wegen des unverhältnismäßig hohen Risikos einer Operation, andererseits wegen der wenigen verfügbaren Spenderorgane. Eine Pilotstudie soll klären, ob eine Hilfspumpe die Herzfunktion zu unterstützen vermag.
Herzkranke Patienten leiden auch in milden Fällen an extremer Müdigkeit und sind nur eingeschränkt körperlich belastbar. Die Zeitschrift New Scientist berichtete am 21. Mai 2005 auf Seite 27 von einer hier in Frage kommenden Behandlung: Eine die Aorta umschließende Hilfspumpe soll den Blutfluss erhöhen – ein zyklisch aufblasbarer Ballon, der sich zeitverzögert zum Herzschlag aufbläst und Druck auf die Aorta ausübt, so dass sich das Herzventil in dieser Zeitspanne schließen kann. Es ist kein Anschluss an den Blutstrom nötig, daher wäre eine Operation eher weniger riskant, zudem ließe sie sich rückgängig machen.
Der erste Patient erholt sich gerade im Stadtkrankenhaus von Auckland in Neuseeland vom Anfang Mai vorgenommenen Eingriff. Dem gingen Versuche an sechs Studienteilnehmern von einer Dauer von je 20 Minuten während einer geplanten Herzoperation voraus – hier war von Anfang an kein dauerhafter Einsatz geplant.
"Der Blutfluss erhöhte sich um zwei Drittel", freut sich der Cardio-Thorax-Chirurg Paget Milsom vom Stadtkrankenhaus Auckland (Cardio/Thorax = Herz/Brustkorb). Die neuseeländischen Forscher werden eine Pilotstudie mit fünf weiteren Patienten beginnen.
Ein Nachteil des Systems ist der nötige Akku, der die Apparatur speist: Die Patienten werden nur zeitlich eingeschränkt mobil sein und müssen immer die Stromversorgung umgehängt haben.