Himars im Ukrainekrieg: Wie effektiv ist die Wunderwaffe?

Seite 2: Der Artillerie-Krieg

Nachdem die ersten Angriffe gescheitert sind, hat die russische Militärführung umgeschaltet und den Artillerie-Krieg begonnen, der zwar wie im Donbass nur langsam vorankommt, aber, solange die Munitionsvorräte ausreichen, weniger Verluste von eigenen Soldaten fordert.

Und als klar wurde, dass die Luftdominanz über der Ukraine nicht gewährleistet ist, wurde der Einsatz von Kampfflugzeugen über von Kiew kontrolliertem Gebiet beendet, während stärker auf den Fernkrieg mit Raketen gesetzt wurde.

Es wurde zwar gemutmaßt, dass den russischen Truppen bald die neuen Präzisionsraketen ausgehen könnten, weswegen auf alte Raketen aus Sowjetzeiten umgestellt worden sei, aber bislang lässt sich das kaum bestätigen.

Es hat sich vielmehr herausgestellt, dass die USA der Ukraine höchstens NASAMS-Systeme liefern können, die schnelle, manövrierbare und tief fliegende Raketen wie Kalibre- oder Kinschal-Raketen abschießen könnten. Zwei dieser Systeme soll die Ukraine nach Angaben der US-Seite Defense one auch erhalten.

Patriot-Systeme, das hat sich in Saudi-Arabien gezeigt, können tieffliegende Raketen oder Drohnen nicht abwehren, auch der israelische Iron Dome wäre dafür nicht geeignet. Nach einem Bericht des Center for Strategic and International Studies hat der Einsatz neuer russischer Marschflugkörper gezeigt, dass der US-amerikanische Raketenabwehrschild keinen Schutz dagegen bietet.

Das ist allerdings keine neue Erkenntnis, sondern schon lange ein Kritikpunkt. Nach der einseitigen Aufkündigung des ABM-Abkommens durch die USA hat Russland mit der Entwicklung von Raketen begonnen, die den Abwehrschild mit Mehrfachsprengköpfen, Attrappen, Manövrierbarkeit und Hyperschallgeschwindigkeit austricksen können.

Dies ist eine ergänzte Version eines Beitrags, den der Autor auf Krass und Konkret veröffentlichte.