Hochwasser: Der lachende RWE-Mitarbeiter
Seite 2: Brände und Fluten
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Auch wenn andere Themen in dieser Zeit voller Katastrophen aller Art die Waldbrände inzwischen aus den Schlagzeilen verdrängt haben, so ist doch in einer ganzen Reihe von Ländern die Lage weiter bedrohlich. Zum Beispiel in Algerien, im US-Bundesstaat Kalifornien oder in Bolivien und Brasilien, wo die Waldbrandsaison gerade erst begonnen hat.
Über Sibirien schreibt das Magazin des US-amerikanischen Smithsonian Instituts, dass dort in diesem Jahr bis zum 16. August bereits mehr als 40 Millionen Hektar Wald ein Opfer der Flammen wurden. Das sei ein neuer Jahresrekord. 40 Millionen Hektar entsprechen 400.000 Quadratkilometer, einer Fläche, die um rund ein Siebentel größer als Deutschland ist.
Das US-Magazin National Geographic veröffentlichte letzte Woche beeindruckende Bilder von den Bränden und dem ländlichen sibirischen Alltag.
Außerdem schreibt es von Rauchwolken, die über den Nordpol bis nach Kanada gezogen seien. Die Brände seien wesentlich größer als in früheren Jahren und bereits hätten die Brände in der am schlimmsten betroffenen Region Jakutien mehr als doppelt so viel Kohlenstoff in Form von Rauch, CO2 und Ruß produziert, wie 2020 und etwa fünfmal so viel wie im langjährigen Mittel.
Während die verheerenden Waldbrände meist das Ergebnis großer Trockenheit sind - auch dort, wo die konkrete Ursache Brandstiftung, menschliche Unachtsamkeit oder Funkenflug von Maschinen, Fahrzeugen oder Stromleitungen ist - hatte man anderswo auch letzte Woche eher mit zu viel Wasser zu kämpfen.
So etwa im US-Bundesstaat Tennessee, wo mindestens 22 Todesopfer zu beklagen waren oder im Nordosten der USA der von Ex-Tropensturm "Henry" heimgesucht wurde.
Sonst noch
Was es sonst noch zu berichten gibt: In Konstanz gab es einen offensichtlich rechten Brandanschlag auf das dortige Klimacamp - zum Glück ohne schwerwiegende Folgen. Auch aus Halle werden vom dortigen Klimacamp wiederholte rechte Angriffe und Morddrohungen gemeldet.
Aus den USA berichtet die Umweltschützerin Kate Scott auf Twitter, dass schwere Regenfälle in Arizona Trumps Anti-Einwanderer Zaun löchrig gemacht haben. Und in der niederländischen Stadt Nijmegen sind zum Start des neuen Schuljahres "Fahrradbusse" unterwegs, während sich die hiesige rechte Twitter-Sphäre über Lastenräder echauffiert.
Erwähnt werden muss auch noch die Fleißarbeit von Karsten Smid, der bei Greenpeace Deutschland für Klima und Energie zuständig ist. Auf Twitter veröffentlichte er dieser Tage Auszüge aus dem Terminkalender Armin Laschets, die ihm die Staatskanzlei nach vielen Nachfragen geben musste sowie weitere Dokumente die zeigen, wie sehr die Braunkohlekonzerne im Hintergrund auf den Inhalt des Kohleausstiegsgesetzes Einfluss nehmen konnten.
Passend dazu eine Liste der "zehn größten Klimasünder" Europas. Auf den Plätzen zwei bis sieben und neue befinden sich deutsche Braunkohlekraftwerke.
Schließlich der Hinweis, dass letzte Woche nicht nur in Berlin, wie berichtet Aktionen von Klimaschützern und der speziell das große Artensterben thematisierenden Bewegung Extinction Rebellion stattfanden, sondern auch in anderen europäischen Städten wie etwa Bergen oder Bristol.
Und als wirklich Allerletztes muss noch kurz eine ganze Serie von Fahrraddemonstrationen erwähnt werden, die gerade auf dem deutschen Autobahnnetz auf dem Weg nach Berlin sind. Unter dem Motto ohne Kerosin nach Berlin haben sich - organisiert von Students for Future - aus Flensburg, Karlsruhe, Leipzig, Köln, Nürnberg und Essen Menschen auf ihren Rädern auf den Weg nach Berlin gemacht.
Unterwegs nimmt man an örtlichen Demos und Podiumsdiskussionen teil. Ziel ist es, "insbesondere vor der anstehenden Bundestagswahl, die Aufmerksamkeit auf die Klimakrise (...) zu lenken", gegen die nichts getan werde. Da kann Gregor Golland doch nur lachen.