Im Namen der Demokratie: Hamburg rüstet auf
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Beim "Festival der Demokratie" (G-20-Gipfel) "feiern" 15.000 Polizeibeamte und die GSG-9 mit - flankiert von Eurofightern und voraussichtlich einem Kriegsschiff
Das wird ein Spaß: Am 7. und 8. Juli 2017 findet in Hamburg der G-20-Gipfel statt. Das bedeutet aber nicht, dass 20 Gäste anreisen, sondern 19 Staatschefinnen und Staatschefs der Mitgliedsstaaten mit ihrem Stab, eine Delegation der EU, fünf weitere aus verschiedenen Gast-Staaten, drei aus Gast-Institutionen, plus eine Delegation der Weltbank.
Insgesamt 70 Sondermaschinen werden am Hamburger Flughafen zu dem "Festival der Demokratie" erwartet, wie der Hamburger Innensenator Andy Grote (SPD) das Gipfeltreffen nennt. Zudem werden Tausende Fans und Gegner der Angereisten erwartet. Und als ob das alles nicht reichen würde, auch noch einige tausend Planespotter. Das sind Flugzeugfans, die angelockt werden von den 70 Sondermaschinen, die es selten, eigentlich nie in dieser Ansammlung auf einem Fleck zu sehen gibt.
Hamburg rüstet auf
Um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten, wird allerhand aufgeboten: 15.000 Polizeibeamte, 3.000 Einsatzwagen, Wasserwerfer, Panzer, Eurofighter in der Luft in Alarmbereitschaft und - so wird gemunkelt - womöglich ein Kriegsschiff im Hafen. Das Hafenbecken soll nach Sprengsätzen abgesucht werden.
Der Nah- und Fernverkehr per Schiene wird teilweise umgeleitet, Bahnhöfe werden gesperrt oder nur eingeschränkt zugänglich gemacht. Beeinträchtigungen im Flugverkehr werden erwartet, so dass Airlines Flüge streichen oder umleiten.
Per Polizei-Eskorte werden die Gäste vom Flughafen zu den Veranstaltungsorten Messehallen und Elbphilharmonie sowie den Hotels und anschließend wieder zurück geleitet. Gullydeckel auf den Strecken werden verplombt. Betriebe, die entweder in unmittelbarer Umgebung der Tagungsorte liegen oder direkt mit der An- und Abreise zu tun haben, verordnen den Beschäftigten während der Zeit wahlweise Zwangsurlaub (Handelskammer) oder Urlaubssperre (Flughafen). Das ist ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen.