"Islamischer Staat" lässt US-Journalisten den Kopf abschneiden
Die auf Video dokumentierte Tat soll eine Botschaft an Amerika sein, die Luftschläge einzustellen
Ein mittlerweile gelöschtes Video auf YouTube (hier ein Ausschnitt) zeigt, wie der im November 2012 in der syrischen Provinz Idlib entführte Fotojournalist James Foley von einem vermummten Schwarzgekleideten enthauptet wird. Die US-Behörden prüfen derzeit noch die Authentizität der Aufnahme - Foleys Verwandte und Freunde bestätigten aber bereits, dass es sich wirklich um den 40-jährigen Fotojournalisten handelt, der in der Vergangenheit unter anderem aus Afghanistan, Libyen und Syrien berichtete.
Foley muss vor seiner Enthauptung kniend eine offenbar auswendig gelernte Botschaft aufsagen, in der es heißt, die USA seien seine "echten Killer", weil sie sich seit dem versuchten Genozid an den Jesiden mit etwa 100 Luftschlägen an den Kämpfen im Nordirak beteiligten.
Bei einem weiteren Gefangenen, der in dem Video präsentiert wird, handelt es sich um den Journalisten Steven Joel Sotloff, der 2013 an der türkisch-syrischen Grenze entführt wurde. Sein Schicksal soll dem Englisch mit britischem Akzent sprechenden Mörder nach davon abhängen, wie sich die USA gegenüber dem "Islamischen Staat" verhalten. US-Präsident Barack Obama hat sich bislang noch nicht zu dem Video und zur Forderung der Terroristen geäußert. US-Medien gehen jedoch davon aus, dass er noch heute eine Stellungnahme abgibt.
Durch die seit dem 8. August laufende US-Luftunterstützung gelang es kurdischen Peschmerga-Kämpfern, an das Kalifat verlorene Gebiete teilweise zurückzuerobern - darunter einen Staudamm, der von großer strategischer Bedeutung ist. Wie viele Menschen dort vorher der Herrschaft der Salafisten zum Opfer fielen ist unklar - kurdische Quellen sprechen von mindestens 3000 Getöteten und 5000 Verschleppten.
Neben Unterstützung aus der Luft verlangen die kurdischen Kämpfer auch die Lieferung modernerer Waffen. Dazu soll ihrem Willen nach auch Deutschland beitragen, was in der Regierung und im Parlament umstritten ist. Bislang gilt nämlich der Grundsatz, dass deutsche Waffen nicht in Krisengebiete exportiert werden dürfen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Waffen nach einer möglichen Niederlage der Kurden in die Hände der Salafisten fallen, wie das bereits mit vielen Panzern, Kanonen und anderen Gerätschaften der irakischen und der syrischen Armee geschah.
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