Ist die Euro-Krise plötzlich vorbei?

Seite 2: Auch den USA wird die Abstufung angedroht

Der folgende Beitrag ist vor 2021 erschienen. Unsere Redaktion hat seither ein neues Leitbild und redaktionelle Standards. Weitere Informationen finden Sie hier.

Letztlich wiederholt sich das Muster auch im Fall von Barack Obama. Nach der Abwahl des konservativen George W. Bush mehren sich die Stimmen, die den USA die Bestnote "AAA" aberkennen wollen. Schon 2009 stimmte Moody's das Lied an und angesichts der weiter explodierenden Verschuldung könnte der Schritt bald tatsächlich kommen, jedenfalls schließt ihn die Ratingagentur auf mittlere Sicht nicht aus. Die Wahrscheinlichkeit steige, dass man den USA einen negativen Ausblick verpassen werde. Nicht ohne Witz ist, dass die Agentur dafür vor allem auch als Begründung anführt, dass Steuererleichterungen aus der Bush-Ära verlängert werden.

Natürlich explodiert die Verschuldung der USA. Obama kommt beim Erweitern des Verschuldungsrahmens kaum noch hinterher. Erst im vergangenen Februar hatte der US-Präsident die Verschuldungsgrenze auf fast 14,3 Billionen US-Dollar angehoben und nun muss schnell nachgebessert werden. Schon im Dezember waren die Staatsschulden über die Marke von 14 Billionen geklettert. Eine Billion kam in nur 7 Monaten hinzu. Da die steigenden Schulden auch immer höhere Zinslasten mit sich bringen, dreht sich das Rad wie in Japan auch in den USA immer schneller.

Auf nun 1,5 Billionen Dollar schätzt die Congressional Budget Office (CBO) das Defizit für 2011. Damit geht die Budgetkommission des Kongresses davon aus, dass das Haushaltsdefizit noch 200 Milliarden höher ausfallen wird, als es noch vor einem Jahr von der Kommission prognostiziert wurde. Es würde dann sogar den bisherigen Rekord von 2009 (1,4 Billionen) übertreffen, als das Haushaltsdefizit bei 10% lag. In den USA zeigt sich, dass das Wachstum vor allem über immer neue Verschuldung finanziert wird.