Istanbul: "Wir sind keine Sklaven!"

Seite 2: Furcht vor Verbindung zwischen Arbeitern und Opposition

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Obwohl der Flugplatz weit außerhalb der Stadt Istanbul liegt, verbreitete sich die Nachricht über den Protest schnell und es fanden Solidaritätskundgebungen von linken Organisationen wie "Halkevleri" und "Sosyalist Emekçiler Partisi" in dem auf der asiatischen Seite gelegenen Stadtviertel Kadiköy statt.

Die Polizei griff auch diese Proteste an und verhaftete unter anderem den bekannten Fotojournalisten Bülent Kılıç vorrübergehend. Die Verbindung großer Proteste der arbeitenden und armen Bevölkerung mit der politischen Opposition ist das, was die AKP-Regierung tatsächlich in Bedrängnis bringen könnte.

Damit sein Prestigeobjekt bis zum 29. Oktober fertig wird, setzt Erdoğan auf Unterdrückung derjenigen, die lediglich menschliche Arbeitsbedingungen fordern - und provoziert damit weit mehr als die direkt Betroffenen.

Auf die Frage, ob der Protest in den nächsten Tagen fortgesetzt wird, antwortet Özgür Karabulut, der Vorsitzende der Gewerkschaft Devrimci Yapı İşçileri Sendikası: "Wir fordern die Freilassung der Gefangenen und die Erfüllung unserer Forderung. Selbst wenn wir morgen nicht weiterstreiken, die Aktionen werden bald weitergehen."