Joe Bidens Feigenblatt
Seite 2: Biden befreite Taliban von Bedingungen des Abkommens
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Das Ob war keine Frage mehr, wohl aber das Wie. Biden kündete wenige Monate nach Amtsantritt den Truppenabzug an und befreite die Taliban damit von den Bedingungen des Abkommens.
Er verschob den Abzug auf 11. September, aber ansonsten hielten sich die USA an ihren Teil des Abkommens.
Die Taliban hingegen verstießen gegen die ausgehandelten Punkte: Sie verübten Attentate auf afghanische Sicherheitskräfte und Zivilisten. Zwar gaben sie vergangenen September vor, Friedensgespräche mit der Regierung aufnehmen, aber das war nur ein Spiel auf Zeit: Sie planten bereits ihre Machtübernahme.
Noch während der Nato-Abzug im Gange war, nahmen sie am Sonntag Kabul ein.
Biden hätte das Abkommen neu verhandeln, oder es gar platzen lassen können, weil die Taliban ihre Versprechungen nicht hielten. Er entschied sich, die Truppen auf schnellstem Wege abzuziehen und Trumps Doha-Abkommen als Feigenblatt zu nutzen.
"Die Entscheidung von Biden hat nichts mit Afghanistan zu tun, die hat nur mit Amerika zu tun", sagt Sicherheitsexperte Kaim, "Biden meint es ernst mit seiner Prämisse "US-Außenpolitik für den Mittelstand", nach der die ganze US-Außenpolitik sich daran messen lassen muss, was für den Mittelstand rumkommt."
Von Anfang an ging es sowohl Trump als auch Biden darum, vor allem ein Zugeständnis an die eigenen Bürgerinnen und Bürger zu machen. Um die Afghaninnen und Afghanen ging es nur an zweiter Stelle.
Dieser Text erscheint in Kooperation mit der Berliner Zeitung am Wochenende.
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