Klimapolitik: Ohne Gerechtigkeit geht es nicht

Seite 3: Gerechtigkeit von zentraler Bedeutung

Insbesondere bei der Frage der damit verbundenen Landnutzung müsse vorsichtig vorgegangen. Die Gerechtigkeit dürfe nicht vernachlässigt werden, so Jim Skea am Montag gegenüber der Presse.

Seine Kollegin Ürge-Vorsatz ergänzte, dass besonders Erhalt und Wiederherstellung natürlicher Wälder wichtig sei, und dass in diesen Prozessen die Betroffenen und vornehmlich etwaige in den relevanten Regionen lebenden Indigenen frühzeitig mit einbezogen werden müssen.

Die politische Praxis sieht allerdings ganz anders aus. Im Amazonasbecken hat Brasiliens rechte Regierung die Rechte indigener Völker im größten tropischen Regenwald des Planeten inzwischen weitgehend ausgehebelt. Außerdem macht die dortige Wühlarbeit gegen die wissenschaftliche Beobachtung des Waldes durch Regierung, Agrar-Lobby und rechtsextreme Gruppen deutlich, mit welchen Schwierigkeiten und politischen Unwägbarkeiten eine internationale Aufforstungskampagne unter Umständen zu kämpfen haben wird.

An dem Beispiel wird auch der enge Zusammenhang zwischen Ungerechtigkeit gegenüber Menschen und dem Raubbau an der Natur deutlich, oder im Umkehrschluss, dass Klimaschutz nur dann gelingen kann, wenn die Maßnahmen sozial ausgewogen erfolgen. Das stellt auch der vorliegende IPCC-Bericht erneut heraus.

Die Beachtung von Gerechtigkeit sowie eine breite und bedeutsame Beteiligung aller relevanten Akteure an der Entscheidungsfindung auf allen Ebenen kann soziales Vertrauen schaffen und die Unterstützung für transformativen Wandel vertiefen und ausweiten.

Offizielle Zusammenfassung des AG-3-Berichts für die politische Entscheidungsfindung

Da trifft es sich gut, dass viele Klimaschutzmaßnahmen auch zu den Zielen der UN für die soziale Entwicklung beitragen, wie die IPCC-Autoren am Montag deutlich machten.

Klimaschutz schützt die Trinkwasservorräte und verbessert die Ernährungslage. In den Städten vermindert er massiv die Luftverschmutzung und vergrößert damit Lebensqualität und Lebenserwartung der Städter und er verschafft mit Solaranlagen und Windrädern auch den Menschen entlegener Siedlungen noch Zugang zur Stromversorgung.

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