Knast für den Ex-VW-Chef?

Seite 2: Deutsche kaufen immer teurere und schwerere Fahrzeuge

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Derweil scheint der Ölpreis zur Zeit nur eine Richtung zu kennen: aufwärts. Das Barrel (159 Liter Fass) der europäischen Standardsorte Brent kostet inzwischen rund 75 US-Dollar (63,15 Euro) so viel wie zuletzt Ende 2014. Seinerzeit war der Preis binnen weniger Monate von einem mehrjährigen Hoch um die 100 US-Dollar auf Preise um 50 US-Dollar pro Barrel und zeitweise noch deutlich darunter abgestürzt. Beim Spiegel sieht man als Gründe für den Preisauftrieb die steigende Nachfrage, die Förderbegrenzungen der Organisation Erdölproduzierender Länder (OPEC) sowie die politischen Unsicherheiten in Venezuela und die Drohungen der US-Regierung, den Atomdeal mit dem Iran aufzukünden. Der derzeitige positive Trend hält mit einer größeren Unterbrechung Anfang Februar seit dem Juni 2017 an.

Den Trend zur weiteren Motorisierung hält das nicht auf. Das Kraftfahrtbundesamtmeldete Anfang Mai 314.055 Zulassungen fabrikneuer Pkw, unter denen die Marken deutscher Hersteller dominierten. Allein die Marke (ohne die Töchter wie Audi oder Skoda) erreichte gut 20 Prozent, was einer deutlichen Steigerung entsprach. In den Segmenten erreichten die SUVs (+30,2 Prozent) und die Oberklasse (+31,7 Prozent) die stärksten Steigerungsraten. Der Trend geht also zu immer teureren und schwereren Fahrzeugen, was sicherlich ein Teil der Erklärung für die steigenden Treibhausgasemissionen des Straßenverkehrs ist.

Ein anderer Grund für den wachsenden Anteil des deutschen Straßenverkehrs am Klimawandel ist der Umstieg von Dieselfahrzeugen auf Benziner. Letztere emittieren zwar erheblich weniger Stickoxide, aber dafür pro gefahrenen Kilometer mehr Kohlendioxid (CO2), das das wichtigste Treibhausgas ist. Im Vergleich zum April 2017 legte die Neuzulassung von Benzinern um 19,1 Prozent zu, während diese bei den Diesel-PKW um 12,5 Prozent zurück ging. Laut KBA stieg durchschnittliche CO2-Ausstoß im Vergleich zum Vorjahr um +1,6 Prozent auf 130,4 Gramm pro Kilometer. Und das, obwohl die Zahl der reinen Elektrofahrzeuge um mehr als 100 und die der Hybridfahrzeuge um über 60 Prozent zulegte, ausgehend allerdings von einem sehr niedrigen Niveau.