Kobanê: Hilfskorridor zum Wiederaufbau gefordert
Seite 3: Widerstand nicht nur gegen den IS, sondern auch gegen die anderen Dschihadisten
- Kobanê: Hilfskorridor zum Wiederaufbau gefordert
- Angriffe mit Unterstützung der Türkei?
- Widerstand nicht nur gegen den IS, sondern auch gegen die anderen Dschihadisten
- Das Verhältnis zu anderen kurdischen Gruppierungen
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Zu den dschihadistischen Gruppen. Wie schätzen Sie denn die anderen dschihadistischen Fronten ein wie z.B. Jaisch al Fath, dem Bündnis von Al Nusra, Ahrar al Sham, Jaish al Islam und anderen salafistischen Gruppen? Gibt es eine Art Kriegserklärung von diesen Gruppen an die YPG/YPJ (Syrien: Al-Qaida-Front bringt Assad in Bedrängnis)?
Idriss Nassan: Es ist in der Tat so, dass diese Gruppierungen uns auch schon vorher angegriffen haben. Noch bevor der IS die Angriffe auf uns ausgeführt hat, gab es Angriffe dieser Gruppierungen wie Al Nusra oder Ahrar al Sham oder wie die auch immer heißen auf Kobanê. Aber auch in anderen Gebieten wie in Serekaniye und in einigen Bezirken von Aleppo haben wir Kämpfe mit denen gehabt. Ihr Ziel ist es, ihre Ansichten allen Kreisen in Syrien aufzuzwingen, aber wir widersetzen uns. Wir setzen uns für eine egalitäre Gesellschaft ein, die die die Rechte aller gleichermassen schützt.
Wir wollen eine Gesellschaft, welche die Unterschiede, die verschiedenen Diversitäten akzeptiert und auch schützt. Wir werden alles daran setzen, die verschiedenen Völker in Syrien zu schützen. Sie dagegen suchen Gründe, um uns anzugreifen. Zum Beispiel haben sie jetzt in Aleppo eine Koalition gegründet und uns den Krieg erklärt unter dem Vorwand, dass dort eine Frau gezwungen worden wäre, ihr Kopftuch abzunehmen.
Solche kleinlichen Gründe werden vorgeschoben: Wir fragen natürlich: In anderen Teilen Syriens werden Frauen dermaßen misshandelt, entrechtet und unterdrückt, wenn es Euch denn hier wirklich darum geht, jemanden in Schutz zu nehmen, warum greift ihr nicht diese Gebiete an, warum wollt ihr uns angreifen?
Also wir wissen sehr wohl, dass es denen vornehmlich darum geht, die Ruhe in unseren Gebieten zu stören und nicht zuzulassen, dass dort Ruhe und Frieden einkehrt. Aber wir werden sie bekämpfen und auch nicht zulassen, dass sie uns dort in Bedrängnis bringen.