Lützerath: Der Unbeugsame
Seite 3: Physik-Nobelpreis für Klimawissenschaftler
- Lützerath: Der Unbeugsame
- Chinas Sorgen
- Physik-Nobelpreis für Klimawissenschaftler
- Auf einer Seite lesen
Zu berichten ist noch, dass der Nobelpreis für Physik in diesem Jahr an drei Klimaforscher gehen wird und zwar an Klaus Hasselmann, Syukuro Manabe und den Italiener Giorgio Parisi "für bahnbrechende Beiträge zu unserm Verständnis komplexer Systeme" heißt es bei der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften, die den Preis verleiht.
Die eine Hälfte gehe an Syukuro Manabe und Klaus Hasselmann "für die physikalische Modellierung des Erdklimas, die Quantifizierung seiner Variablität und der zuverlässigen Vorhersage der globalen Erwärmung".
Die andere Hälfte des mit zehn Millionen schwedischen Kronen (980.000 Euro) dotierten und höchst prestigeträchtigen Preises geht an Giorgio Parisi "für die Entdeckung, wie das Zusammenspiel von Unordnung und Fluktuationen in physikalischen Systemen von der atomaren bis zur planetaren Ebene bestimmt".
Hier eine Aufzeichnung der Pressekonferenz der Akademie, bei der die Entscheidung bekannt gegeben und begründet wurde. Das Potsdam Institut für Klima bezeichnet Hasselmann in einer Stellungnahme als einen "der Helden unseres Forschungsfeldes, er ist einer der Gründer der modernen Klimawissenschaft".
Hasselmann - hier ein Lebenslauf - hat unter anderem von 1975 bis 1999 das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg geleitet und war ebenfalls dort von 1988 bis 1999 wissenschaftlicher Direktor des deutschen Klimarechenzentrums. In diesen Funktionen war er maßgeblich an der Entwicklung von Klimamodellen beteiligt.
1931 geboren, gehörte er zu den ersten deutschen Klimaforschern, die bereits Ende der 1980er-Jahre vor dem drohenden Klimawandel warnten, als mancher seiner Kollegen die sich seit Mitte der 1970er-Jahre in den Daten abzeichnende globale Erwärmung noch für eine natürliche Fluktuation des Klimasystems hielten.