Makin’ Whoopee

Seite 2: Der Schwanzeinsperrer regelt den Verkehr

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Am Anfang von The Miracle of Morgan’s Creek nehmen Brian Donlevy und Akim Tamiroff ihre Rollen aus The Great McGinty wieder auf. Beim Gouverneur, der bis dahin keine Ahnung hatte, dass ein Ort namens Morgan’s Creek zu seinem Staat gehört, geht der Anruf eines Lokalreporters ein. Der Mann sagt etwas von wunderbaren Geschehnissen. Der zunächst noch skeptische Gouverneur will wissen, ob man Erdöl gefunden oder ob es eine Überschwemmung gegeben habe. Als ihm klar wird, dass er es mit dem größten Ereignis in seinem Staat zu tun hat, "seit wir ihn den Indianern gestohlen haben" ("Nur geborgt", korrigiert der Boss), steckt er vor Erregung seine Hose in Brand. Dieses Feuer muss er erst mal mit kaltem Wasser löschen.

Das sind Anspielungen, gegen die kein Zensor etwas ausrichten kann (falls er sie bemerkt), weil man ihm sonst vorwerfen würde, dass er eine schmutzige Phantasie hat. Um Erdöl zu finden, muss man bohren, und die Heldin wird bald von einer Flut aus Sperma überschwemmt werden. Nach wenigen Filmminuten ist die Atmosphäre schon so sexuell aufgeladen, dass sogar eine an sich harmlose Szene im Hause Kockenlocker - ein Vater steht neben seiner 14-jährigen Tochter, die auf dem Klavier den Hochzeitsmarsch spielt - wirkt wie der Auftakt zu einem Inzestdrama.

Bei der nächsten Wahl kann das Wunder von Morgan’s Creek sehr hilfreich sein. Deshalb lässt der Gouverneur prüfen, ob man notfalls die Grenze verschieben könnte, wenn der Ort doch nicht zu seinem Staat gehören sollte. Während McGinty und der Boss populistische Vorkehrungen treffen, um sich das Wahlvolk gewogen zu halten, erzählt der Journalist in einer Rückblende, was überhaupt passiert ist. Als erstes lernen wir Constable Kockenlocker kennen, den stets schlecht gelaunten Polizisten, der in Morgan’s Creek mit grimmigem Charme den Verkehr regelt. Das verstehe, wer will: Pfarrer Upperman musste verschwinden, aber Kockenlocker durfte bleiben. Gespielt wird er von William Demarest, bei Sturges der Spezialist für komische Figuren. Demarest hatte beim Vaudeville die Kunst des spektakulären, im hohen Bogen auf den Hintern Fallens (pratfall) perfektioniert. Und weil Sturges immer Slapstick-Einlagen mit sich überlappenden Screwball-Dialogen mischt, darf man sicher sein, dass Constable Kockenlocker das mehrfach praktizieren wird. Polizisten, steht gleich am Anfang des Production Code (Allgemeine Prinzipien, Punkt 3), dürfen nicht lächerlich gemacht werden.

Rund um den Ort sind Truppen stationiert, die am folgenden Tag abziehen werden. Deshalb wurden für den Abend Farewell Partys organisiert, bei denen die Schönen von Morgan’s Creek den GIs einen Abschiedskuss geben sollen. Tagsüber marschieren sehr entschlossen (oder soll man sagen: geil?) aussehende Soldaten durch die Stadt, um sicherzustellen, dass die Schönen auch da sein werden. Dass einige dieser Herren mit einem Verkehrspolizisten aneinander geraten, der einen so sprechenden Namen hat wie Kockenlocker, ist unvermeidlich (cock = Schwanz, lock up = einsperren, also der "Schwanzeinsperrer"). Wahrscheinlich käme es zu Handgreiflichkeiten, wenn nicht zwei Militärpolizisten die Lage beruhigen würden. Man macht das jetzt mit Freundlichkeit, sagt der Sergeant, auch mal mit einem "Bitte" (statt gleich zu prügeln und zu brüllen). Das sei Psychologie.

Sollten sich die Zensoren im Kriegsministerium beim Lesen dieser Szene über die positive Darstellung der Armee gefreut haben, wussten sie noch nicht, dass Sturges sexuell ausgehungerte Soldaten in die Stadt schicken und zur Verkündung der neuen Deeskalationspolitik mit dem ehemaligen Boxer Frank Moran einen Darsteller besetzen würde, der sonst immer geistig zurückgebliebene Gangster, Rausschmeißer, Hinterwäldler und Affenmenschen spielte, keine Psychologen. Später werden wir ihn verkatert wiedersehen, nachdem die geilen Uniformträger die Frauen des Ortes besprungen haben. Sturges hat jetzt schon die gewählten Volksvertreter, die Polizei und das Militär beleidigt. Für ein paar Filmminuten ist das nicht schlecht. Die Religion, die üblicherweise als "Herz Amerikas" gefeierte Kleinstadt, die Institution der Ehe, der Kapitalismus und manch anderes werden noch hinzukommen. Im Dritten Reich wäre Sturges dafür in ein Strafbataillon an der Ostfront abkommandiert worden. In den USA wurde er von Publikum und Kritik bejubelt. Ich weiß genau, wo ich lieber gewohnt hätte.

Die Schönste und Lebendigste von Morgan’s Creek ist Trudy, Kockenlockers blonde Tochter. Trudy arbeitet im Schallplattenladen von Mr. Rafferty (Julius Tannen, einer der ersten Stand-up Comedians) und wird da nicht nur von einer Horde Soldaten, sondern auch vom Bankangestellten Norval Jones aufgesucht. Norval schmachtet seit Kindertagen nach Trudy. Er würde zu gern auch Soldat sein und eine Uniform tragen, fällt aber immer durch die Musterung, weil er einen zu hohen Blutdruck hat und unter Anspannung schwarze Flecken sieht - und am Ende vermutlich auch noch den Stern über dem Stall von Bethlehem.

Norval ist das, was es eigentlich nicht geben durfte, und schon gar nicht in so einem Film über Soldaten und Uniformen: der hysterische Mann. Die Hysterie (hystera = Gebärmutter) wurde im 19. Jahrhundert als eine - vermeintlich - exklusiv weibliche Störung entdeckt, was auch in Fachkreisen bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts fortwirkte. Vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs erhalten Norvals hysterische Anfälle eine zusätzliche Bedeutung, weil sich die amerikanische Gesellschaft zunehmend mit traumatisierten Veteranen konfrontiert sah, deren psychische Störungen sich schlecht mit dem tradierten, durch den Krieg forcierten Bild vom Mann vertrug. Die Ergänzung zu Norval ist der verwitwete Kockenlocker. Dieser Polizist mit Pistole und Trillerpfeife hat zwei Töchter, für die er zugleich Vater und Mutter ist, die sich auf seinen Schoß setzen und die ihn um den kleinen Finger wickeln. Mir fällt kein anderer Regisseur aus den 1940ern ein, der das Klischee von der Männlichkeit so sehr unterminierte wie Preston Sturges (siehe dazu auch Henry Fonda als Schlangenforscher und Erbe einer Großbrauerei in The Lady Eve).

Das mit der Jungfrauengeburt, wird Sturges sich gedacht haben, war 1944 nicht mehr zeitgemäß. Aber wie wäre es mit einem "jungfräulichen" Vater? Also kommt Norval in den Laden, um neue Nadeln zu kaufen (ein Vorwand, Trudy zu sehen), obwohl er keinen Plattenspieler hat. Man darf da an den Tonarm denken, der dem Helden fehlt und an Freuds Diktum, dass eine Zigarre manchmal nur eine Zigarre ist. In diesem Fall ist ein Tonarm definitiv mehr als nur ein Tonarm. Trotzdem wird Norval am Schluss, wenn sich das Wunder von Morgan’s Creek erfüllt hat, der Vater mehrerer Söhne sein, obwohl er Trudy nie zum Singen gebracht hat.

Limonade für den Sieg

Weil Constable Kockenlocker im Lokalblatt einen Leitartikel über die Gefahr von Soldatenehen gelesen hat, verbietet er Trudy, an der Farewell Party teilzunehmen. Trudy tut deshalb so, als würde sie mit dem harmlosen Norval ins Kino gehen. Das folgende Gespräch zwischen dem jungen Paar ist eines von Sturges’ Bravourstücken. Die Norm waren dreieinhalb verfilmte Drehbuchseiten pro Tag. Wenn ein Regisseur deutlich dahinter zurückblieb, wurden die Studiobosse sehr nervös. Sturges trieb sie zur Weißglut. Bei ihm konnte es passieren, dass er ein oder zwei Tage nur probte, um dann auf einen Schlag zehn Seiten und mehr zu verfilmen.

Das Gespräch zwischen Trudy und Norval über die Abendgestaltung ist ein gutes Beispiel. Die Kamera folgt ihnen auf dem Weg vom Haus der Kockenlockers zum Kino. Beim damaligen Stand der Technik hieß das, dass sechs Männer den auf Schienen montierten Aufnahmeapparat zogen, dass die Toncrew mit handgehaltenem Mikrophongalgen nebenher ging (alles rückwärts) und dass eine größere Anzahl von anderen Crewmitgliedern Scheinwerfer, Reflektoren und Kabel trugen. Das alles zu koordinieren und die Szene so zu drehen, dass genau das herauskam, was Sturges haben wollte (als Perfektionist hätte er nichts anderes akzeptiert), war eine virtuose Leistung.

Nach drei Minuten ohne Schnitt und einem sehr lebendigen Dialog, der ebenso informativ wie witzig ist, hat Trudy ihren Verehrer überredet, ohne sie das Triple Feature durchzusitzen, sie nach dem Ende der Vorstellung wieder nach Hause zu bringen, als ob sie gemeinsam im Kino gewesen wären und ihr außerdem noch sein Auto zu leihen, damit sie mit den Soldaten nach dem Auftakt im Untergeschoss der Kirche (Sturges behielt das bei, obwohl es Breen verboten hatte, wies allerdings nur im Dialog auf die Kirche hin) von einem Tanzlokal zum anderen fahren kann. "What a war!" sagt Norval zum Abschluss des dreiminütigen Dialogs. Das ist zugleich Sturges’ Kriegserklärung an das konventionelle Hollywood. Den Darstellern, Eddie Bracken und Betty Hutton, verlangte die ungeschnittene Szene einiges ab. Hutton war eine passable Sängerin und Tänzerin und trat sonst in eher belanglosen Musicals auf, die im Krieg für Stimmung sorgen sollten. Hier zeigt sie, dass sie mehr konnte, wenn ein Regisseur nicht nur gute Laune von ihr wollte.

"Tänze", so Punkt VII.1 des Production Code, "die sexuelle Handlungen oder unanständige Leidenschaften suggerieren oder darstellen, sind verboten." Deshalb zieht Trudy mit den Boys von der Army durch die Lokale, und Sturges demonstriert, wie man sich das vorzustellen hat, wenn nichts Sexuelles suggeriert wird. Joe Breen muss entweder seine eigenen Regeln vergessen oder schon aufgegeben haben, als er das abnahm - oder Sturges hatte ihn auf eine falsche Fährte gelockt. Das Konsumieren von Alkohol durfte nur gezeigt werden, wenn es für die Handlung unabdingbar war. Besoffene Soldaten hatte die Militärzensur verboten. Trotzdem wurde im Drehbuch Alkohol getrunken, obwohl Sturges sicher wusste, dass er damit nicht durchkommen würde. Das könnte eines dieser Ablenkungsmanöver gewesen sein, das Filmemacher gerne anwendeten, damit Breen etwas Anstößiges verbieten konnte und anderswo nicht mehr so genau hinschaute. Also wird jetzt "Victory Lemonade" serviert. Und weil man davon zwar einen Kater kriegt wie der Sergeant von der Militärpolizei, aber natürlich nicht betrunken wird, knallt Trudy beim leidenschaftslosen Tanz mit dem Kopf gegen eine Discokugel.

Als Trudy am nächsten Morgen vor dem Kino auftaucht, kann sie sich an nichts erinnern (die Discokugel). Der soeben aus dem Bett gefallene Constable Kockenlocker entdeckt seine Tochter und Norval in einer verfänglichen Situation am Gartenzaun, Norval wird in dem daraus entstehenden Getümmel um ein Haar stranguliert, und dann fallen Trudy nach und nach ein paar Dinge wieder ein. Mit jedem Glas von der Siegeslimonade fand einer der Soldaten die Idee ein bisschen besser, dass sie alle heiraten könnten. Und Trudy hat jetzt einen Ehering am Finger. Sie weiß noch, dass sie selbst einen falschen Namen angegeben hat und ihr Angetrauter ein "z" in seinem hatte: vielleicht hieß er Ratzkivatzky, oder Zitzkivitsky.

Sturges, sagt seine Witwe Sandy in einem Interview, befolgte die Buchstaben des Production Code und verstieß gegen den Geist, in dem sie geschrieben worden waren, wo er konnte. Anders gesagt: Er führte Breens Vorgaben ad absurdum, indem er sie übertrieb und eine völlig verrückte Geschichte daraus entwickelte. So ließ er die Zensoren wie Idioten aussehen. Nach der Farewell Party ist Trudy schwanger. Aus Sicht des Production Code war das gut (Sex mit Zeugungsabsicht war erlaubt) und schlecht (Geschlechtsverkehr von Paaren ohne Trauschein war verboten). Also ließ Sturges Trudy erst heiraten und sie dann schwängern. Norval erfährt solche Dinge immer bei einem seiner Spaziergänge mit Trudy, die Sturges nach Möglichkeit in minutenlangen, ungeschnittenen Einstellungen zeigt, weil das auch ein Schutz gegen die Zensur war.

Scheidung mit Hindernissen

Seit der Einführung des Production Code zu Beginn der 1930er traten schwangere Frauen ohne vorzeigbaren Kindsvater höchstens noch als Nebenfiguren auf, die rasch aus der Handlung verschwanden. Bei Sturges ist die Schwangere die Heldin, und weil Miracle eine Komödie ist, wird sie nicht einmal böse enden, was man noch als warnendes Beispiel hätte verkaufen können. Sturges beherrschte die hohe Kunst, Tabuisiertes so zu verpacken, dass er mit Dingen durchkam, mit denen andere Regisseure Schiffbruch erlitten hätten. Daraus spricht auch keineswegs nur die Lust an der Provokation. Miracle wagt sich an ein sehr konkretes gesellschaftliches Problem heran, das viele Frauen betraf und das vom Hollywood-Kino ignoriert wurde.

Preston Sturges war, man kann das nicht oft genug wiederholen, ein grandioser Autor und Regisseur. Bei aller Komik verliert er nie den Ernst der Lage aus den Augen. Sein Film stellt sich dem Problem, statt es wegzulachen. Mit Hilfe ihrer Schwester Emmy (Diana Lynn wäre meine Kandidatin für den Oscar als beste Nebendarstellerin gewesen) überlegt Trudy, welche Möglichkeiten ihr nun noch bleiben - in einer Provinzstadt, deren ehrbare Bürger durch die Straßen spazieren und beobachten, was die Nachbarn treiben und wo der Chefredakteur des Lokalblatts nach Themen für seine moralisierenden Leitartikel Ausschau hält. Am ätzendsten ist der Besuch beim Anwalt, der seine in vielen Berufsjahren gewonnenen Ansichten zur bürgerlichen Ehe und der Rolle von Frau und Mann zum Besten gibt.

Es gibt nur eine Lösung: Ein Ehemann muss her. Der gute Norval wäre bereit, seine Angebetete zur ehrbaren Frau zu machen, ehe die Scheinheiligen von Morgan’s Creek herausfinden, dass sie schwanger ist (am schlimmsten ist sein Chef, der Bankdirektor). Weil Sturges seine Figuren respektiert, ist vorher ein langer Spaziergang durch den Ort erforderlich, bei dem Trudy Reue zeigt und Norval Gelegenheit erhält, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Und danach ist eine weitere Hürde zu überwinden. Norval kann Trudy nicht heiraten, weil sie schon verheiratet ist, und sie kann sich nicht scheiden lassen, weil sie nicht weiß, von wem (der unbekannte Gatte kämpft inzwischen in Europa gegen die Nazis und sagt da bestimmt höflich "Bitte", bevor er schießt, wenn er nicht schon getötet wurde). So wird die vom Production Code erzwungene Ehe zum Ausgangspunkt für haarsträubende Verwicklungen.

Der Plan: Norval gibt sich als Soldat Ignatz Ratzkivatzky aus (ein Schuft, wer da an den zweiten Vornamen von Joe Breen denkt), heiratet als solcher seine Trudy, die sich später von Ratzkivatzky scheiden lässt, um dann ihn, Norval, zu heiraten, ehe das Kind zur Welt kommt. Weil der Stoff für Uniformen rationiert ist, muss Norval in einer von den Motten angefressenen Soldatenkluft aus dem Ersten Weltkrieg vor den Friedensrichter im Honeymoon Motel treten. Trotzdem würde Teil 1 des Plans gelingen, da der Friedensrichter nur am Einstreichen der Gebühren interessiert ist (später wird er sich noch als korrupter Dokumentenvernichter erweisen). Aber vor Aufregung unterschreibt Norval mit seinem richtigen Namen. Er wird festgenommen und von Militär- und Staatspolizei zurück nach Morgan’s Creek gebracht, wo er sich unter reger Anteilnahme der Bevölkerung wegen Entführung einer Minderjährigen, unberechtigtem Tragen einer Uniform, Annahme einer falschen Identität und 16 anderen Delikten verantworten muss.

In der Folge gibt es einen Gefängnisausbruch mit Hindernissen und einen Bankraub wider Willen, und dann ist Weihnachtszeit. Der aus dem Polizeidienst entlassene Kockenlocker ist mit seinen Töchtern nicht in einen Stall gezogen, aber doch in einen Bauernhof auf dem Lande, mit Bessie der Kuh in der Küche. Den Esel, mag Sturges sich gedacht haben, kann man weglassen, weil die Rolle schon von mehreren der Menschen im Film verkörpert wurde. Das Familienoberhaupt führt im Wohnzimmer vor, wie man den Weihnachtsstern am Christbaum befestigt (mit einem großen Hammer). Trudy steht kurz vor der Entbindung, und Ex-Constable Kockenlocker, unter der rauen Schale ein herzensguter Mensch, spricht ihr Mut zu. Hier kann man studieren, was Sturges’ Komik ausmacht. Seine Figuren mögen noch so überdreht sein: selbst das übertriebenste Verhalten passt immer zum Charakter, wird aus dem heraus entwickelt, was vorher angelegt war. Deshalb kann sich einer wie Kockenlocker vom Clown in einen sensiblen, verständnisvollen Vater verwandeln (und wieder zurück), ohne dass es unglaubwürdig wirkt.

Trudy solle mehr Vertrauen in Gott haben, meint ihr Vater, und sich daran erinnern, dass dessen Sohn in einem Stall geboren wurde. Sollte etwa doch …? Aber nein. Der Kindsvater ist Soldat Ratzkivatzky, oder wie immer er auch heißen mag. Ihn hat Norval ein halbes Jahr lang gesucht, und weil Ratzkivatsky stellvertretend für alle GIs steht, die in Europa gegen den Faschismus kämpfen, Trudy also quasi das Kind des unbekannten Soldaten austrägt, konnte er ihn selbstverständlich nicht finden.

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